Kirchweihfest
Ein Hammel für 1340 Euro
Gefeiert wurde im Stadtteil Weilbach trotz Regen von Freitag bis Montag. Nur der Kerbeumzug fiel der schlechten Witterung zum Opfer.
Eine Zeltkerb wird eigentlich nur im benachbarten Stadtteil Wicker gefeiert. Die Weilbacher, die mit ihrer Kirchweih mitten im Sommer liegen, genießen das Fest normalerweise unter freiem Himmel. Am vergangenen Wochenende mussten sich aber auch die Ausrichter vom Verein 6091 Weilbach um Überdachungen bemühen. Dunkle Wolken und Regen lösten die derzeitige Hitzewelle ab. Um das Fest einigermaßen trocken über die Bühne zu bringen, hatten die Kerbeborsch vorgesorgt und die Sitzgelegenheiten vor dem Haus am Weilbach mit Zelten geschützt.
Zelte ausgeliehen
Die Zelte seien ein Grund dafür gewesen, dass viele Besucher trotz des wechselhaften Wetters auf dem Platz blieben, erklärt Hendrik Schmidt, Vorsitzender des Kerbevereins. Dies habe am Ende dazu geführt, dass die Organisatoren mit der verregneten Kerb zufrieden sein konnten. Während es beim Kerbetanz am Samstag trocken blieb, mussten die Festbesucher am Freitagabend, Sonntag und Montag unter Überdachungen Schutz suchen. Die Kerbeborsch hatten sich die Zelte kurzfristig von den befreundeten Vereinen Gemütlichkeit Weilbach und Old Company geliehen. Der Kerbegottesdienst am Sonntagmorgen wurde wegen des Regens vom Platz vor dem Haus am Weilbach in den geschützten Hof verlegt.
Das schlechte Wetter trug dazu bei, dass der geplante Kerbeumzug ausfiel. Die Kerbeborsch führen alle zwei Jahre einen Fahnenzug durch den Ortskern, an dem ehemalige Mitstreiter und Weilbacher Vereine teilnehmen. Die Tradition wurde erst vor vier Jahren wiederbelebt, nachdem es zuvor zehn Jahre lang keine Umzüge gab. In diesem Jahr hatten sich zu wenige Teilnehmer angemeldet. Da die Fußgruppen fehlten und das Wetter am Sonntag ohnehin schlecht gewesen sei, habe der Verein beschlossen, den Programmpunkt zu streichen, erläutert Hendrik Schmidt. Er ist sich nicht sicher, ob der Regen der einzige Grund für das geringere Interesse war. Vielleicht habe der Umzug vier Jahre nach seiner Wiedereinführung auch seine Attraktivität verloren, mutmaßt der Vorsitzende. Der Verein müsse in zwei Jahren stärker um Fußgruppen werben, meint Schmidt.
Weniger Kuchenspender
Unter dem Regen litt anscheinend auch der Kuchenverkauf am Sonntag, dessen Einnahmen dem Verein „Hilfe für krebskranke Kinder“ zugute kommen. Die Kerbeborsch nahmen diesmal nur 200 Euro ein. Es habe weniger Kuchenspender und Käufer gegeben, sagt Hendrik Schmidt. Die Ausrichter der Kerb verdoppelten den Spendenbetrag vor der Übergabe auf 400 Euro.
Der Giggelschlag und die Hammelversteigerung am Montag waren trotz Nieselregen erfolgreich. Die Kerbeborsch hatten mehrere Jubilare aus früheren Jahrgängen für die Teilnahme am Giggelschlag ausgewählt. Unter anderem versuchte Pascal Schäfer, Kerbevadder des Jahres 2005, den Tonkrug mit dem Dreschflegel zu treffen. Er verfehlte jedoch genauso wie drei weitere Kandidaten. Den Sieg holte sich der Weilbacher Sven Press (wir berichteten), der vor 15 Jahren als Kerbeborsch aktiv war. Bei der anschließenden Hammelversteigerung machte Frauke Murray das letzte Gebot und durfte das Tier mit nach Hause nehmen. Die Versteigerung lief nach dem amerikanischen Prinzip ab, so dass jeder Bieter seine Erhöhung direkt zahlen musste. Am Ende kam die Rekordsumme von 1340 Euro zusammen – laut Hendrik Schmidt, das höchste Ergebnis bisher.
Nach der Kerb ist vor der nächsten Kerb, und der Kerbeverein benötigt für die Zukunft neue Aktive. Ein Teil der 13 Kerbeborsch werde voraussichtlich im kommenden Jahr weitermachen, vermutet der Vorsitzende. Die Suche nach neuen Mitstreitern beginne im Herbst, erklärt Hendrik Schmidt. Der erste Einsatz erwartet die künftigen Kerbeborsch dann bereits im Winter beim Weilbacher Weihnachtsmarkt.
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