Nils und Finn Endres übernehmen bei der Weilbacher Kerb Verantwortung / Programm vom 16. bis zum 20. August

VON SASCHA KRÖNER

„Kerbeborsch sind lustige Brüder“, heißt es in einem Lied, das die Traditionsverfechter gerne lautstark über den Festplatz erklingen lasen. Auf Nils und Finn Endres trifft diese Beschreibung besonders gut zu. Die beiden Weilbacher sind nämlich tatsächlich Brüder – Zwillinge um genau zu sein. Beide sind 19 Jahre alt, arbeiten als Kfz-Mechatroniker und teilen die Leidenschaft für die Weilbacher Kerb. Nachdem sie das Fest als Kinder regelmäßig besuchten, hätten sie Lust gehabt, selbst mitzuwirken, erzählt Finn Endres. Im vergangenen Jahr schlossen sie sich dem Kreis der Aktiven erstmals an. „Es macht Spaß“, berichtet Nils Endres. „An Kerb sieht man den ganzen Ort auf einem Fleck.“

Finn Endres ist eine Minute älter. Innerhalb der Kerbeborsche hat Bruder Nils jedoch den ersten Schritt gemacht. Der 19-Jährige führt den diesjährigen Kreis der Aktiven als Kerbevadder an. Unter den Zwillingen war die Frage, wer zuerst Verantwortung übernehmen soll, unstrittig. Er könne sich die Aufgabe auch vorstellen, sagt Finn Endres. Jetzt werde er sich aber erst einmal anschauen, wie es bei seinem Bruder läuft. Die Kerb zu stemmen, sei anstrengend, hat das Duo im vergangenen Jahr erfahren. Damals sei sogar die Kerbefahne, für die Nils Endres als Fahnenträger verantwortlich war, gestohlen worden. Die lustigen Zwillingsbrüder fühlen sich der erneuten Herausforderung aber gewachsen. „Das hält man mal ein Wochenende durch“, sagt der Kerbevadder. Insgesamt werden 19 Aktive vom 16. bis zum 20. August auf den Beinen sein, um das Kirchweihfest zu begleiten. Acht Jungs und elf Mädels tragen diesmal die Kerbefarben lila und gelb.

Ihren ersten Termin haben die Traditionsverfechter bereits absolviert. Am Freitag besuchten sie die katholische Kita zum Kinder-Gickelschlag. Dabei durften sie auch die von den Kindern gebastelte Puppe Gundula entgegen nehmen, die während der Kerb auf dem Kerbebaum über den Festplatz wachen wird. Am Mittwoch, 14. August, besuchen die Aktiven außerdem noch den Seniorentreff der Gemeinde. Ansonsten stimmen sich die Aktiven in mehreren Vortreffen auf die Festtage ein. Dabei würden neben Gesängen auch Tanzschritte einstudiert. Denn die Jungs und Mädels werden beim diesjährigen Kerbetanz tatsächlich erstmals eine Tanzvorführung wagen. Gegen 20.30 Uhr wolle man die Tanzfläche stürmen, erklärt Nils Endres. Alle Besucher seien jedoch eingeladen in Form eines Flashmobs spontan einzusteigen. Die Kerbeborsche haben ihre Tanzschritte gefilmt und laden Interessierte online dazu ein, den Tanz vorab einzustudieren. Das Programm der diesjährigen Kerb startet bereits am Freitag, 16. August, mit dem Traditionsabend vor dem Haus am Weilbach. Musik gibt es von Solo-Künstler Tobias Bartel. Der Samstag, 17. August, beginnt mit dem Aufstellen des Kerbebaumes gegen 11 Uhr. Während die Schaulustigen auf die Ankunft des Stamms warten, soll Kinderschminken angeboten werden. Erstmals seit vielen Jahren wird der Baum nicht aus dem Flörsheimer Wald kommen. Matthias Theis, Vorsitzender des Kerbevereins, berichtet, dass in den vergangenen beiden Jahren Douglasien aufgestellt wurden, weil es kaum noch gesunde Fichten gebe. Deshalb weichen die Weilbacher nun auf den Frankfurter Waldbestand aus. Ein Kerbeborsch sei dort als Forstwirt tätig, erläutert Theis. So könne man diesmal wieder eine Fichte am Weilbach aufrichten.

Auch diesmal gibt es wieder Fahrgeschäfte und Kirmesbuden in der Schulstraße. Dort soll die Kerb am Samstag, 17. August, um 16 Uhr eröffnet werden. Um 19 Uhr startet der Kerbetanz mit „Eine Band namens Wanda“ vor der „Haus am Weilbach“. Am Sonntag, 18. August, steht um 10.30 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst auf dem Programm. Ab 11.15 Uhr folgt dann der Frühschoppen auf dem Festplatz. Um 13 Uhr laden die Kerbeborsche zum Kerbekaffee ein. Kulinarisch geht die Kerb am Montag, 19. August, mit dem Mittagessen ab 11.30 Uhr weiter. Um 18 Uhr wird es mit Gickelschlag und Hammelversteigerung noch einmal spannend. Schließlich beerdigen die Aktiven die Kerb am Dienstag, 20. August, um 20 Uhr mit einem Fackelzug.

Quelle: Höchster Kreisblatt vom 30. Juli 2024