Es wird wieder fünf Tage lang gefeiert
Die Zeiten, in denen ausschließlich Jungs die traditionellen Kerbegesänge anstimmten, sind längst vorbei. Kerbeborsche und Kerbemädels taten sich in den vergangenen Jahren immer wieder zusammen, um das Weilbacher Volksfest gemeinsam zu stemmen. Zu den viel besungenen „lustigen Brüdern“ gesellen sich einige nicht minder gut gelaunte Schwestern.
In diesem Jahr wäre der Wandel beinahe ins Extrem gekippt. Wie Matthias Theis, Vorsitzender des Vereins „Kerbeborsch 6091“ berichtet, sah es zunächst so aus, als würde die kommende Kerb von einem rein weiblichen Jahrgang begleitet. Für den Kerbeverein wäre dies eine Premiere gewesen. Die Ausrichter setzten ihre Bemühungen um weitere Aktive jedoch fort und fanden auf dem Brunnenfest Anfang Juni zwei männliche Mitstreiter.
Einige Borsche in den Startlöchern
Der Kreis der Traditionsverfechter besteht damit aus sechs Mädels und zwei Jungs – angeführt von Kerbevadder Marco Winkler. Vereinschef Matthias Theis geht davon aus, dass sich der Mangel an männlichen Kerbeborsche mit den kommenden Jahrgängen wieder legt. „Es stehen einige in den Startlöchern“, kündigt der Weilbacher an.
Doch zurück zur diesjährigen Weilbacher Kerb, die vom 19. bis zum 23. August gefeiert wird. Für den Kerbeverein ist das Fest nicht nur aufgrund der ungewöhnlichen Zusammensetzung der Aktiven etwas Besonderes. Die Kerb 2022 wird auch als erste normale Kerb nach zwei Jahren Corona-Einschränkung in Erinnerung bleiben. Denn wie so viele andere Veranstalter und Vereine mussten auch die Ausrichter des Kirchweihfestes seit Ausbruch der Pandemie kreativ werden. 2020 blieb der Festplatz leer. Stattdessen verteilte der Verein Kerbepakete, die für Feierstimmung in den heimischen vier Wänden sorgen sollten. Im vergangenen Jahr konnte die Kerb dann zumindest als abgespeckte Variante an drei Tagen gefeiert werden. Beliebte Programmpunkte wie der Gickelschlag fehlten.
Jetzt soll die Kerb wieder zu ihrer gewohnten Form zurückkommen. „Wir feiern die vollen fünf Tage“, berichtet Matthias Theis. Derzeit gebe es keine besonderen Auflagen, die das Fest einschränken. Dem Startschuss am Freitag, 19. August scheint also nichts im Weg zu stehen. Dann soll der Traditionsabend mit Alleinunterhalter Tobi Bartel auf dem Festplatz vor dem Haus am Weilbach steigen. Zurückkehren soll in diesem Jahr auch die Bar über dem Weilbach, an der die Kerbeborsche und Mädels Longdrinks ausschenken. Der Verein hat ein neues System entwickelt, um den Boden für den Getränkeausschank über dem Bach zu verlegen.
Es gibt wieder den Juxplatz mit Buden und Fahrgeschäften vor der Weilbachhalle. „Im vergangenen Jahr haben viele danach gefragt“, erzählt Matthias Theis. Auf dem Rummel soll die Kerb am Samstag, 20. August, um 16 Uhr offiziell eröffnet werden. Um 19 Uhr folgt der Kerbetanz mit der Band „Party Patrol“.
Der Sonntag, 21. August, startet besinnlich mit dem ökumenischen Gottesdienst um 10.30 Uhr. Im Anschluss folgen der Frühschoppen und ab 13 Uhr der Kerbekaffee zugunsten des Frankfurter Vereins „Hilfe für krebskranke Kinder“. Am Montag, 22. August, öffnet der Festplatz vorm Haus am Weilbach um 11.30 Uhr zum Frühschoppen. Für 18 Uhr ist der Gickelschlag mit anschließender Hammelversteigerung geplant. Das offizielle Ende kommt am Dienstag, 23. August, um 20 Uhr mit der Verbrennung der Kerb.
Kerbeverein plant mit Chronik
Anhänger der Kerb erwartet in den kommenden Monaten noch eine weitere Besonderheit: Der Kerbeverein will zum Jahresende eine Chronik herausgeben, die viele Anekdoten und historische Entwicklungen rund um das Fest dokumentiert. Anlass ist das bereits im vergangenen Jahr fällige Jubiläum der Kerbegesellschaft, die 1996 ins Leben gerufen wurde und sich 2001 als Verein „Kerbeborsch 6091“ eintragen ließ. sas
Quelle: Höchster Kreisblatt vom 6. August 2022
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