WEILBACH – Wer am Freitagabend durch die Ortsmitte von Weilbach fuhr, konnte zweifelsfrei feststellen: „Die Kerb ist doo“. Noch vor der offiziellen Eröffnung am Samstag begann das Kerbewochenende in gemütlichem Ambiente rund um das Haus am Weilbach mit musikalischer Unterhaltung durch das Duo Tobi „Ace“ Bartels und Jennnifer Parish.
Seit dem Jahr 2004 findet die Kerb „Open Air“ statt, aber in den vergangenen Jahren hatte das Wetter öfter mal dazwischengefunkt. „Wenn es diesmal trocken bleibt, ist das erst das zweite oder dritte Mal seit 2004, dass es nicht regnet“, weiß der ehemalige stellvertretende Vorsitzende der Kerbeborsch, Christoph Schelm, der für die Sicherheit zuständig ist. Dennoch seien die feierwilligen Weilbacher nicht vom Besuch der Veranstaltung abzuhalten: „Die Leute wollen dieses Fest“, sagt er.
Am Freitagabend frischte der Wind zwar etwas auf, aber es blieb trocken. Wie auf ein Stichwort füllte sich um 19 Uhr der Platz mit Menschen und bei der Essenstheke fanden die Bratwürste von Metzger Press so viel Zuspruch, dass sich Schlangen bilden. Auch hessische Spezialitäten wie Handkäs mit Musik standen auf der Karte. Bei den Getränken konnte man die Wartezeiten umgehen, indem man gleich „einen Meter“ Apfelwein bestellte.
„Ich bin Kerbeurgestein“, beteuert der neue Kerbeborsch-Vorsitzende Matthias Theis. Schon mit 15 Jahren sei er mit Apfelwein getauft worden, sagt er. Er hat das Amt von Hendrik Schmidt übernommen, der nach sechs Jahren harter Arbeit die Veranstaltung auch mal „aus anderer Perspektive“ erleben wollte. Beim Aufbau der Bachüberbauung für die „tiefergelegte“ Cocktailbar am Weilbach hat Theis an diesem Nachmittag mitgeholfen. Er habe die erfolgreiche Bar vor sechs Jahren mit initiiert. Mit Palmzweigen geschmückt verbreitet sie karibisches Flair. Damit liegen die Weilbacher im Trend und zeigen, dass sie trotz aller Tradition auch mit der Zeit gehen.
Dass Veranstaltungen wie die Kerb und die jährliche Schlagerparty so professionell aufgestellt werden, ist vor allem dem Organisationstalent des fähigen Teams zu verdanken. „Wir haben viele extrem engagierte Mitglieder“, lobt Theis. Die meisten seien schon seit vielen Jahren dabei und man profitiere von deren langer Erfahrung. Am Samstag, nachdem der Kerbebaum aufgestellt war, eröffneten die Kerbeborsch in voller Montur mit Gesang und Fahnenträgern die Kerb auf dem angestammten Festplatz an der Weilbachhalle. Dabei war auch der Hammel, der stets am Kerbemontag versteigert wird. Gegen Abend ging es wieder zur Weilbachhalle zum Fassanstich und zum Kerbetanz mit der Band „HI-5“.
Am Sonntag fand nach dem Gottesdienst und Frühschoppen der Kerbekaffee zugunsten der Kinderkrebshilfe in Frankfurt statt. Am Dienstag wird die Kerb mit einem Fackelzug zu Grabe getragen – bis zum nächsten Jahr. Aufgrund der guten Wetteraussichten war Matthias Theis zuversichtlich, dass man die Kosten für die Organisation decken kann. Dieses Jahr muss der Verein alle Ausgaben aus der eigenen Kasse vorstrecken, da der Flörsheimer Haushalt noch nicht bewilligt ist. „Der Zuschuss durch die Stadt deckt aber ohnehin nur einen Bruchteil der Kosten“, weiß Theis. Zum guten Gelingen trügen auch die ortsansässigen Firmen bei, die Materialien zur Verfügung stellen, ebenso wie die Familien und anderen freiwilligen Helfer. Besonders dankbar sind die Organisatoren, dass die Anwohner mitspielen.
Quelle: Main-Spitze vom 20. August 2018
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