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vom 22.08.2007

Das Geburtstagskind konnte den Bembel gar nicht verfehlen
Reif rief lieber die Kandidaten zu Kerbevadder Hendryk Becker, „Bembelschieber“ Christian Dreyer und sich in den Kreis, die mit verbundenen Augen versuchen mussten, mit dem Dreschflegel einen Porzellankrug zu treffen. So will es die Tradition. Die ersten Auserwählten – das waren Ralf Fasel, vor 20 Jahren Kerbevadder, Klaus Reidelbach, Vorsitzender der Germania, Christian Salm, vor zehn Jahren Kerbeborsch, und Ortsvorsteher Heinz Lauck – hatten wie immer keine Chance, „den Gickel zu schlagen“. Interessant wurde es bei Siegfried Dreyer, dem Vater des „Bembelschiebers“. Von ihm hätten die elf jungen Kerbeborsch bestimmt gerne ein Hühnchen-Essen spendiert bekommen. Nach Dreyers drittem und letztem Hieb kippte der Krug um, aber er zerbrach nicht. Weilbach. Einem alten Brauch zu Folge zieht eine so genannte Schnapszahl eine kostenfreie Getränke-Runde für die Gäste nach sich. Nachdem Marcus Reif der Frankfurter Kinderkrebshilfe die Einnahmen aus dem Kerbekaffee in Höhe von 555 Euro übergeben hatte, machte der Vorsitzende des Vereins Kerbeborsch 6091 Weilbach aber auch bei seinem Geburtstagsständchen aber keinerlei Anstalten. Küchenhelfer Roland Ullrich hatte sich das Mikrofon gegriffen und ein Lied zu Reifs 33. Geburtstag angestimmt. Wahrscheinlich war der Vereins-Chef zurückhaltend, weil beim Gickelschlag traditionsgemäß der beste Besuch des Kerbewochenendes am Haus am Weilbach herrschte und das für ihn ganz schön teuer gekommen wäre.
Bei Gerd Becker, der mittlerweile auf drei Söhne stolz sein kann, die in Weilbach Kerbevadder waren, musste die Schärpe von Christian Dreyer herhalten, weil das Tuch zum Verbinden der Augen zu klein war. Becker kam, sah nichts und traf nichts.

Auch Harald Staudt, Sitzungspräsident der Gemütlichkeit, versuchte sich ohne Erfolg.

Die Kandidaten wurden rar, doch Hendryk Becker hatte eine Idee. „Jetzt ist er reif“, wird sich der Kerbevadder gedacht haben und erkor das Geburtstagskind zum potenziellen Gickelschläger. Und der Bembel wurde prompt so platziert, dass Marcus Reif ihn kaum verfehlen konnte – und nun doch zur Kasse gebeten wird. Die Antriebsfeder des Kerbevereins sah das aber gelassen, schließlich ist das Gickel-Essen mit 30 bis 40 Kerbeborsch und fleißigen Vereinsmitgliedern stets ein schöner, gesellschaftlicher Anlass. So wechselte nach Kerbehammel Norbert, den die sechsjährige Melissa bei der Versteigerung gewann, auch Gockel Manni (nach einem Pizzalieferanten benannt) den Besitzer. Jedenfalls symbolisch, denn der Hahn war nur eine Leihgabe.

Um ein Haar hätten auch die Kerbeborsch noch tief in die Tasche greifen müssen. Denn Kerbepuppe „Traudel Zuckerschnecksche“ saß plötzlich nicht mehr auf ihrem Stuhl unter der Krone des Kerbebaums. Der waghalsige Dieb stellte aber bis zum späten Abend merkwürdigerweise keinerlei Lösegeldforderung. Die Vermutung von Kerbevadder Becker: „Vielleicht trinkt der nix.“ (rem)

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vom 22.08.2007

Reif trifft Gickel auf Anhieb

Luftballonaktion und Wurstessen weitere Höhepunkte am Kerbemontag 

Knapp daneben schlug der dreifache Kerbevadder-Vater Gerd Becker beim traditionellen Gickelschlag am Kerbemontag in Weilbach.
Foto: Andrea Remsperger

and. WEILBACH „Wir sind zufrieden mit dem Ablauf der Kerb und danken allen, die uns die Treue gehalten haben, sie geben uns Schwung zum Weitermachen“, resümierte Marcus Reif, der Vorsitzende des Kerbevereins beim Gickelschlag am Montagabend vor dem „Haus am Weilbach“.

Der festlich geschmückte Platz hatte sich bereits ab 17 Uhr gefüllt, denn bevor die elf Kerbeborsch um Kerbevadder Hendryk Becker ausgewählte Weilbacher Bürger zum Dreschflegel riefen, auf dass diese mit verbundenen Augen und mit drei Schlägen den mit listigen Täuschungsmanövern platzierten Äppelwoi-Bembel in Stücke schlagen mögen, stand das traditionelle Fleischwurstessen auf dem Programm. Kerbefleischwurst ist übrigens an ihren beiden abgebundenen Enden zu erkennen. Mit 500 vorbereiteten Portionen waren die Veranstalter gut für den ersten Ansturm gerüstet.

Zum dritten Mal in Folge hatte der Kerbeverein eine Luftballonaktion vorbereitet, die vom Nachwuchs freudig angenommen wurde. Ein herrlich bunter Anblick, als die etwa 100 mit Postkarten versehenen Helium-Ballons auf ihrem Weg möglichst weit weg von Weilbach, gleichzeitig rund um den Kerbebaum Richtung Himmel aufstiegen. Spätestens jetzt war für jeden erkenntlich, dass Kerbebopp „Traudel Zuckerschnecksche“ nicht mehr auf ihrem Stuhl verweilte. ,,Erfahrungsgemäß wird sich das rechtzeitig klären“, gab sich Marcus Reif angesichts der am Dienstagabend anstehenden Verbrennung der Kerbebopp gelassen. Er hatte am Kerbemontag Geburtstag und wurde von allen Gästen mit einem vereinten Ständchen beglückwünscht.

Der Kerbeverein „Kerbeborsch 6091″ hatte den Erlös des Kerbekaffees am Sonntagnachmittag durch eine Spende aufgerundet und übergab zwei Vertreterinnen der Frankfurter Kinderkrebshilfe einen Scheck im Wert von 555 Euro.

Dann war der Gickelschlag an der Reihe: Als achter Kandidat traf schließlich Marcus Reif gleich beim ersten Schlag ins Schwarze. Dem Gewinner des Gickels obliegt traditionell die Pflicht, alle aktiven Kerbeborsch zum Essen einzuladen. Kerbemädelvater Johannes Tietze, der 2006 die Ehre hatte, verpflegte die Jungs just vergangene Woche auf seine Kosten.

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vom 20.08.2007

Kind ersteigert Hammel

Weilbacher Kerb mit Fassanstich eröffnet / Tanz erstmals ohne Regen 

Ein Hoch auf die Weilbacher Kerb: Der Fassanstich zum Open-Air-Kerbetanz rund um das „Haus am Weilbach“ oblag Erstem Stadtrat Markus Ochs (links).
Foto: Andrea Remsperger

and. WEILBACH Als die elf aktiven „Kerbeborsch 6091 Weilbach“ am Samstagabend kurz nach 20 Uhr auf dem mit Biergarnituren bestücken und mit Birkenzweigen und gelb-lila Bänder hübsch geschmückten Platz vor dem „Haus am Weilbach“ laut singend Einzug hielten, herrschte dort bereits gute Laune.

In diesem Jahr ging das Konzept im Freien und ohne Eintritt, das sich die Kerbegesellschaft vor vier Jahren zur Wiederbelebung der Kerb ausgedacht hatte, endlich auf. Beim Kerbetanz saßen die Kerbeborsch damals mit nur 18 Gästen bei unzumutbaren 40 Grad in der Weilbachhalle. Doch kaum hatten sie die Veranstaltung unter freien Himmel verlegt, machte ihnen das Wetter einen Strich durch die Rechnung. „Das erste Mal ohne Regen“, begrüßte Vereinsvorsitzender Marcus Reif daher freudig die Gäste. Mit dem Fassanstich war Erster Stadtrat Markus Ochs (CDU) betraut. Eine Premiere in seiner noch jungen Amtszeit. „Ich muss mir mein Getränk selbst erarbeiten“, frotzelte Ochs und lobte das ehrenamtliche Engagement und die funktionierende Gemeinschaft in „diesem schönen Stadtteil Flörsheims“.

Kerbebopp „Traudel Zuckerschnecksche“ thronte hoch über dem Festplatz auf ihrem Stuhl am Kerbebaum, den die Kerbeborsch verstärkt durch einige Exe am Morgen aus dem Flörsheimer Stadtwald geholt und vor dem „Haus am Weilbach“ gestellt hatten. „Er misst genau 22,61 Meter“, verriet Kerbevadder Hendryk Becker. Die Aktiven hatten den Baum zwar selbst ausgesucht, das Fällen mussten sie diesmal jedoch nicht übernehmen, das hatte der Waldarbeiter bereits für die Jungs erledigt. „Eine nette Geste“, befand der stellvertretender Kerbevereinsvorsitzende Christoph Schelm.

Unter dem Kerbebaum ließen es sich die Gäste beim traditionellen Kerbegetränk „Äppler“ gut gehen, während die „Candies“ mit eingängigen Hits für Stimmung sorgten. Gegen den Hunger hielten die Veranstalter eine große Auswahl an Gegrilltem bereit. Mit rund 250 Besuchern war nicht nur der Kerbetanz ein Erfolg, bereits zum Überraschungsfilmabend – gezeigt wurde „Fluch der Karibik II“ – hatten sich am Freitagabend rund 80 Zuschauer eingefunden.

Während der Kerb übernachten die Kerbeborsch nicht zu Hause, sondern gemeinsam im Kerbelager an geheimem Ort. „Wir kuscheln alle zusammen“, grinste Hendryk Becker. Das Amt des Kerbevatters liegt bei ihm in der Familie, bereits seine beiden älteren Brüder waren Ende der 90-er Jahre damit betraut.

Zur Kerb gehört natürlich auch Kerbehammel Norbert. Er ist überall mit dabei und wurde extra für die Feierlichkeiten von den Kerbeborsch gewaschen, schließlich sollte er bei der Versteigerung während des Frühschoppens am Sonntag einen guten Preis erzielen. 505 Euro erbrachte die Versteigerung nach dem amerikanischen Prinzip. Die sechsjährige Melissa Kirchner ist nun neue Besitzerin. 2006 musste die Versteigerung wegen Regen abgesagt werden.

Vor dem Frühschoppen, zu dem die Band „Funtastic“ aufspielte, fand ebenfalls vor dem „Haus am Weilbach“ ein Ökumenischer Gottesdienst statt. Mit rund 150 Teilnehmern war auch dieser gut besucht und fast alle blieben zum Mittagessen, das schließlich in den „Kerbekaffee“ zu Gunsten der Kinderkrebshilfe überging.

Die Weilbacher Kerbegesellschaft besteht zum größten Teil aus Ex-Kerbeborsch und zählt rund 120 Mitglieder. In ihrem Kerbeprogramm beschreiben die engagierten 6091er ihre Motivation, zum nunmehr zwölften Mal eine Kerb für Weilbacher Bürger auf die Beine zu stellen. Ganz einfach: Weil den Weilbachern ihre Kerb etwas bedeutet. Genau das ist auch 2007 zu spüren.

 
vom 11.08.2007
Elf Kerbeborsch im Mittelpunkt des Festes

Für den Weilbacher Kerbevadder Hendryk Becker und seine Mitstreiter gibt es vom 17. bis 21. August viel zu tun

rea. WEILBACH Elf aktive Kerbeborsch stehen am Wochenende vom 17. bis 21. August im Mittelpunkt der Weilbacher Kerb, die zum zwölften Mal am „Haus am Weilbach“ stattfindet. Dem „erfreulich großen und engagierten Jahrgang“ der Lila-Gelben um Kerbevadder Hendryk Becker gehören Patrick Hochheimer, Sören Engel, Tobias Press, Christian Dreyer, Mike Reichert, Bastian Welle, Christopher Winkler, Andre Schaus, Daniel Röder und Florian Paul an.

Hendryk Becker hat seine Aktiven schon seit Wochen mit Gesang und Äppler auf die Traditionsveranstaltung vorbereitet und „verspricht eine Kerb im Weilbacher Ortskern, die ihresgleichen sucht“.

Am Freitagabend veranstalten die „Kerbeborsch 6091“ den seit Jahren beliebten Kinoabend mit einem Überraschungsfilm für Jung und Alt. „Gleich am Samstagmorgen geht es in den Wald zum Kerbebaum holen, mit dessen Aufstellung gegen 11 Uhr dann begonnen wird“, teilt der Vorsitzende der „Kerbeborsch 6091“, Marcus Reif, mit. Um 16 Uhr ist die Kerbeeröffnung und um 19 Uhr spielt die Live-Band „Die Candies“ am „Haus am Weilbach“ zum Kerbetanz auf. Um die Anwohner nicht über die Maßen zu strapazieren, endet die Veranstaltung, inklusive Ausschank, um 1 Uhr.

Am Sonntag freuen sich die Kerbeborsch auf den ökumenischen Gottesdienst, der um 10 Uhr beginnen wird. Anschließend fügt sich nahtlos der Frühschoppen an.

Am Kerbemontag gibt es eine Neuerung. So laden die Kerbeborsch zum Kerbemittagessen ans „Haus am Weilbach“ ein, wo mit Hingabe ein Mittagstisch kredenzt werden soll. Zum alljährlichen Höhepunkt, dem Weilbacher Gickelschlag, wird für 17 Uhr eingeladen. Für Fleischwurst und kühle Getränke ist gesorgt, heißt es. Die Kerbeverbrennung wird am Dienstag um 20 Uhr mit einem Fackelzug am „Haus am Weilbach“ beginnen.

An alle Weilbacher Haushalte wird in der kommenden Woche kostenfrei das aktuelle Kerbeheft mit weiteren Informationen verteilt. Darin schildern die Kerbeborsch ihre Vorbereitungen und es wird über den Kindergickelschlag berichtet, der traditionell am Mittwoch vor der Kerb im katholischen Kindergarten stattfindet. Auf insgesamt 16 Seiten finden sich außerdem das Kerbeprogramm, ein Aufnahmeantrag und zahlreiche Fotos der Kerbeborsch. Letztere gehen auch der Frage nach: „Wieso das Ganze?“

 vom 11.08.2007

 
 vom 13.08.2007


„Norbert der Große“ marschiert voran
Volksfest: Elf Kerbeborsch halten die Tradition in Weilbach aufrecht – Montags gibt es ein Mittagessen im Freien 

WEILBACH. Mit Hendryk Becker übernimmt nun auch der dritte Sohn der Becker-Familie das Amt eines Weilbacher Kerbevatters. Nachdem die Brüder von Hendryk bereits 1997 und 1998 als Kerbevatter in Weilbach fungierten, war es für den Junior der Familie schon lange klar, dass auch er einmal, wenn seine Kerbeborschzeit gekommen ist, die Truppe anführen wird.
Zehn Mitstreiter hat Hendryk in diesem Jahr dann auch zusammen bekommen, um die Weilbacher Kerb am kommenden Wochenende auszurufen. Unterstützt werden die elf aktiven Kerbeborsch vom Kerbeverein „6091 Weilbach“, der schon seit zwölf Jahren für die Weilbacher Kerb verantwortlich zeigt.

Das Programm der Kerb beginnt am Freitagabend (17.) mit einem Open-Air-Kino am Haus am Weilbach. Was gezeigt werden wird, bleibt bis zum Filmstart bei Einbruch der Dunkelheit geheim. Bis dahin haben die Kerbeborsch aber noch allerhand vorzubereiten. Der Festplatz am Haus am Weilbach muss hergerichtet werden und alle Weilbacher Haushalte müssen noch mit einem Kerbeprogramm versorgt werden.

Eine Aufgabe der angenehmeren Art wird jedoch das „Gickelessen“ in dieser Woche noch sein. Johannes Tietze hat im vergangenen Jahr den „Gickel“ geschlagen und traditionsgemäß soll der Gickelschläger die Kerbeborsch zum Essen einladen. Diese Tradition erfüllt Johannes Tietze noch bevor der neue Gickelschlagkönig am Kerbemontag gekürt wird.

Auch werden die Kerbeborsch dem Kindergarten noch einen Besuch abstatten, ihre Kerbetradition vorstellen und gleichzeitig die von den Kindern gebastelte Kerbepuppe in Empfang nehmen.

Fleißig üben müssen die lila-gelb gekleideten Kerbeborsch aber auch noch mit ihrem Kerbehammel „Norbert der Große“. Der kleine braun-weiße Hammel wird seit gut zwei Wochen täglich umsorgt und gepflegt, damit er bis zur Weilbacher Kerb handzahm an der Leine läuft. Patrick Hochheimer ist Hammelführer und kümmert sich liebevoll um den Vierbeiner.

Am Samstag (18.) wird gegen Mittag am Festplatz am Haus am Weilbach der Kerbebaum gestellt. Kurz darauf werden auch die Fahrgeschäfte und Zuckerbuden, die ihr Quartier wieder in der Schulstraße bezogen haben, öffnen. Gerne hätten die Kerbeborsch den Rummelplatz näher an ihrem Festplatz, doch müsste dafür die Frankfurter Straße, die eine Bundesstraße ist, gesperrt werden. Ob hierfür jemals eine Genehmigung erteilt wird, ist jedoch ungewiss.

Der Kerbetanz findet unter freiem Himmel ab 19 Uhr am Haus am Weilbach statt. Die Musik der „Candies“ wie auch der Ausschank enden um ein Uhr nachts, um die Anwohner nicht zu sehr zu strapazieren. Der Kerbesonntag beginnt um zehn Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst am Haus am Weilbach, bevor sich der Frühschoppen anschließt. Um 12.30 Uhr soll Hammel „Norbert“ unter den Hammer kommen. Am Nachmittag werden Kaffee und Kuchen zu Gunsten der Kinderkrebshilfe verkauft.

Der Kerbemontag ist für seinen Gickelschlag mit Fleischwurstessen längst bekannt, doch in diesem Jahr möchten die Kerbeborsch die Weilbacher bereits zum Mittagessen um den Kerbebaum versammeln. Gegen 18.30 Uhr geht es mit dem Gickelschlagen los, doch zuvor wird es noch den Startschuss für die Luftballonaktion geben. Der Absender des am weitesten geflogenen Luftballons wird seit einigen Jahren mit einem Geschenk von den Kerbeborsch belohnt.

Am Dienstag (21.) endet die Weilbacher Kerb. Die elf aktiven Kerbeborsch werden ihre Puppe auf dem Feld in der Verlängerung der Johanneskirchstraße gegen 20 Uhr verbrennen .

Zu den elf aktiven Kerbeborsch gehören: Patrick Hochheimer, Sören Engel, Tobias Press, Christian Dreyer, Hendryk Becker, Mike Reichert, Bastian Welle, Christopher Winkler, Andre Schaus, Daniel Röder und Florian Paul.

 

 vom 17.08.2007


Die Kerbebobb kommt aus dem Kindergarten
Volksfest: Kerbeborsch führen den Nachwuchs in die alte Tradition ein

WEILBACH. „Die Weilbacher Kerb is do“, sangen die Kindergartenkinder des katholischen Kindergartens bei ihrem Nachhauseweg am Mittwoch. Seit 2001 ist es im katholischen Kindergarten Brauch, am Mittwochabend vor Kerb einen Kindergickelschlag zu veranstalten. Die Kerbeborsch statten den Kindergartenkindern dabei nicht nur einen Besuch ab, sie führen sie aktiv ins Brauchtum ein.

Höhepunkt des Kinderfestes ist das Schlagen eines Tontopfes mit dem Dreschflegel. Väter werden ausgesucht und müssen ihr Trefferglück im Kreise der Kinder versuchen. In diesem Jahr war aber auch Kindergartenleiterin Rosi Reinelt eine geeignete Kandidatin, war es doch ihr letzter Kindergickelschlag vor ihrem Ruhestand.

Der glückliche Sieger hieß dann allerdings Thomas Diehl, der die Siegprämie, einen selbst gebackenen Kerbehammel aus Hefeteig, mit seiner Familie auch aufessen durfte. Der echte Kerbehammel drehte dann noch einige Runden im Kreis der Kinder und heimste unzählige Streicheleinheiten ein.

Selbstverständlich wurde auch die Kerbepuppe „Traudl – die Zuckerschnute“ an die Kerbeborsch übergeben. In Weilbach müssen die Kerbeborsch ihre Kerbepuppe nämlich nicht mehr selbst basteln, denn diese Aufgabe wird seit einigen Jahren von den Kindergartenkindern übernommen.

 vom 20.08.2007


Der Kerbevater für 2024 steht fest
Volksfest: Um den Nachwuchs braucht den Weilbachern nicht bange zu sein

WEILBACH. Lila und gelb ist in Weilbach dieser Tage überall zu sehen. Der Platz am Haus am Weilbach ist mit Luftballons und Krepppapier in den Farben des Kerbevereins geschmückt und all die vielen jungen Helfer und Organisatoren der Kerb sind durch ihr lila-gelbes Kerbeoutfit erkennbar.
Am Samstag feierten die Weilbacher ihren Open-Air-Kerbetanz auf dem gemütlichen Platz im Ortskern. Elf aktive Kerbeborsch unter der Leitung des Kerbevatters Hendryk Becker hielten die Tradition hoch. Sie sangen Kerbelieder und schenkten Apfelwein an die Besucher aus. Im Hintergrund arbeiteten jedoch noch viel mehr der 120 Mitglieder des Kerbevereins 6091 Weilbach mit. Der Kerbeverein zeigt sich beispielsweise für Küche und Theke allein verantwortlich.

Ganz neu dabei und vielfach bewundert war der Nachwuchs einiger ehemaliger Kerbeborsch. Acht Kleinkinder im Alter zwischen einem und drei Jahren waren erstmals mit lila-gelben Kerbe-T-Shirts und lila Kerbekappen mit gelber Bommel ausgestattet. Der erst drei Monate alte Pit Becker wurde schon als Kerbevatter 2024 gehandelt, damit er die Becker-Tradition fortsetzt. Pit’s Vater war 1997 Kerbevatter und seine beiden Onkel 1998 und eben 2007.

So sind bei allen Aktivitäten des Kerbevereins mittlerweile auch immer mehr Kinderwagen zu sehen. Beim Baumstellen am Samstagmorgen standen schnell zehn Kinderwagen rund um den Kerbebaum, und bei aller Organisation hatten die jungen Eltern auch immer auf ihren Nachwuchs zu achten.

Der Kerbebaum wurde am frühen Samstagmorgen aus dem Flörsheimer Wald in Raunheim geholt und sorgte unterwegs schon für große Aufregung. In einer engen Kurve kippte der große Riese vom Langholzwagen und konnte nur durch vereinte Kräfte aller Kerbeborsch wieder aufgeladen werden. Endlich am Haus am Weilbach angekommen, schmückten die aktiven Kerbeborsch den großen Baum mit lila-gelben Bändern, Luftballons und dem klassischen Tannenkranz. Selbstverständlich erhielt auch die Kerbepuppe „Traudl-Zuckerschnecksche“ ihren Platz am Stamm, um ein wachsames Auge auf die Kerb zu haben.

Der Fassanstich wurde erstmals vom neuen Ersten Stadtrat Markus Ochs ausgeführt. Nach dem Kerbetanzabend setzten die Lila-Gelben ihr Kerbeprogramm am Sonntagmorgen mit einem ökumenischen Gottesdienst am Haus am Weilbach fort. Hier schloss sich auch nahtlos der Frühschoppen an. Den Erlös des Kerbekaffees spenden die Weilbacher Kerbeborsch schon seit vielen Jahren der Kinderkrebshilfe.

Zur Weilbacher Kerb gehört jedoch auch der kleine Rummelplatz in der Schulstraße. Hier locken Autoscooter und Kinderkarussell vor allem Kinder und Jugendliche. Gerne hätten die Kerbeborsch den Rummelplatz jedoch näher an ihrem Festplatz, doch bislang konnte wegen der Schwierigkeit der Hauptstraßensperrung hierfür noch keine Lösung gefunden werden.

Heute (20.) setzen die Kerbeborsch ihre Aktivitäten mit einem Mittagessen am Haus am Weilbach fort. Ab 11.30 Uhr ist die Küche geöffnet und um 18 Uhr findet der Gickelschlag mit Fleischwurstessen statt.

Die Kerb endet Dienstagabend um 20 Uhr. Dann wird die Kerbepuppe im Feld verbrannt und die Helfer können ihr lila-gelbes Outfit bis zum nächsten Jahr wieder in den Schrank legen.

 
vom 17.08.2007
Kerbebopp im Walzertakt erobert

„Kinder-Gickelschlag“ mit Picknick in Weilbacher Kita / Kerbeborsch bringen Brauchtum näher 

Einen Vorgeschmack auf die Weilbacher Kerb gab es in der katholischen Kita, als Kerbeborsch Daniel Röder die Kerbebopp im Walzertakt erobern musste.
Foto: Elke Flogaus

elf. WEILBACH Im Kindergarten der katholischen Gemeinde Weilbach ging es am Mittwochabend hoch her, denn hier wurde die Kerb bereits vor dem offiziellen Termin eingeläutet. Vor etwa fünf Jahren hatte Leiterin Rosi Reinelt den „Kinder-Gickelschlag“ ins Leben gerufen.Nachdem Eltern und Nachwuchs sich zunächst bei einem Picknick gestärkt hatten, für das von allen ein reichhaltiges Büffet bestückt worden war, hielten die elf Kerbeborsch Einzug in der Kita und brachten den Kleinen Brauchtum näher. Was ist ein Bembel? Wer möchte mal später Kerbeborsch oder -mädel werden? Mit großen Augen verfolgten die Kita-Kinder das Geschehen, das mit Liedbeiträgen und komischen Einlagen auch von den Eltern witzig mitgestaltet wurde. Da schmetterte eine Gruppe den Ohrwurm „Herzilein“, eine andere brachte mit „Anita-Geträller“ eine ausgestopfte Dame ins Spiel. Denn im Mittelpunkt stand zunächst die von der Kita selbstgebastelte Kerbebopp, die von den „Lila-Gelben“ mit einem Walzer-Tanz unter Beifall erobert werden musste und ab jetzt den Namen „Traudel Zuckerschnecksche“ trägt.

Ein von den Jungen und Mädchen gebackener Hahn als Preis spornte anschließend zum Sieg beim Gickelschlag an. Einige Väter versuchten ihr Glück mit dem Dreschflegel, allerdings mit durchaus gebremster Kraft, um keines der umstehenden Kinder zu gefährden, und auch bei Rosi Reinelt galt der Spruch „knapp daneben ist auch daneben“, bis schließlich Papa Thomas Diehl den Tontopf vor den Augen der Kerbe-Fangemeinde treffsicher zerdepperte.

Auf die Fragen der Kinder, warum die Kerbebopp immer eine Frau sei und warum sie schließlich verbrannt werde, blieben die Kerbeborsch vorerst eine Antwort schuldig. Dafür bedankten sie sich bei Rosi Reinelt, die im September ihren wohlverdienten Ruhestand antritt, für deren Unterstützung mit Blumen und gerahmten Fotos vom letztjährigen Ereignis. Den Kindern schenkten sie Apfelsaft aus und gönnten Kerbehammel Norbert einen Streichelparcours.

Logo vom 20.08.2007

Mutige Weilbacher Kerborsch wollen vor allem Spaß habenWeilbach. Es ist schon wieder mehr als drei Jahre her, dass in einer Jugendherberge in Heidelberg entschieden wurde, ob und wie die Weilbacher Kerb eine Zukunft hat. Die Mitglieder des ausrichtenden Vereins Kerbeborsch 6091 Weilbach hatten sich für zwei Tage zu einer Klausurtagung zurückgezogen. Seitdem – am Wochenende bereits zum vierten Mal – bewiesen die jungen Weilbacher viel Mut: Sie feiern nicht mehr in der Sport- und Kulturhalle, sondern bei freiem Eintritt unter freiem Himmel am Haus am Weilbach. Für die Risikobereitschaft wurde der Verein zwar von den Bürgern belohnt, die die neue Struktur der Kerb annehmen, aber noch nie von Petrus.

Früher seien die nur noch wenigen Gäste in der Halle bei 40 Grad eingegangen, in den vergangenen vier Jahren habe es aber nie konstant gutes Wetter gegeben, bedauert der langjährige Vorsitzende Marcus Reif. Da kamen knapp 20 Grad bei trockener Witterung beim Kerbetanz am Samstag schon einem Segen gleich. „Jetzt wollen wir uns mal nicht beschweren“, meinte der Zweite Kassierer André Bauer, zumal am Kerbebaum, den Verpflegungsständen und der Bühne mit der bewährten Stimmungsband „Candys“ bestimmt 250 Besucher für ein reges Treiben sorgten.

Apropos Kerbebaum: Das Statussymbol jeder Kerbeborsch, also auch der elf jungen Männer um Kerbevadder Hendryk Becker, der damit das Erbe seiner Brüder Alexander und Stefan aus den 90er Jahren angetreten hat, ist in Gefahr. Nicht etwa, weil es frühere Jahrgänge oder Kerbeborsch aus den Nachbarorten auf die Kerbepuppe abgesehen haben – einen Diebstahl hat es in Weilbach schon länger nicht mehr gegeben – sondern weil es im Flörsheimer Wald kaum noch ausgewachsene Fichten gibt. Nach Auskunft des Försters reichten die Bäume für die Kerb in den drei Flörsheimer Stadtteile nur noch bis zum Jahr 2008. Dann muss sich etwas Neues überlegt werden. Das Abholen sowie Stellen des Baumes klappte am Samstag reibungslos, nachdem freitags 80 Besucher zum Filmabend am Haus am Weilbach erschienen waren und sich auch ihre gute Laune nicht von technischen Problemen vermiesen ließen, die zum vorzeitigen Ende des zweiten Teils des „Fluch der Karibik“ führten.

Außer den Kerbeborsch bestand auch Markus Ochs am Samstag seine Feuertaufe. Flörsheims Erster Stadtrat erledigte bei seinem ersten Einsatz dieser Art den Fassanstich mit Bravour, sagte in seiner Ansprache sogar ein paar Verse über die Kerb auf. Eingespielt hat sich die verfrühte Sperrstunde der Kerbeborsch 6091, die Security-Mitarbeiter um 1 Uhr anweisen, die Veranstaltung zu beenden. Beschwerden der Anwohner hat es aber auch zuvor nicht gegeben, vielleicht auch deswegen, weil der Veranstalter im Vorfeld stets auf die Betroffenen zugeht und um Verständnis für das Fest bittet. Während der Sicherheitsdienst viel Geld kostet, haben die Kerbeborsch 6091 beispielsweise abgespeckt, indem sie kein Bedienungspersonal mehr engagieren, sondern mit 60 eigenen Helfern das ganze Wochenende alleine stemmen. Recht ausgeglichen sei der Haushalt wegen des wohl kalkulierten Wirtschaftens gewesen, berichtete Bauer, und das obwohl das Wetter nicht immer mitmachte. Aber das Hauptinteresse sei es ohnehin nicht, Geld zu verdienen. „Wir wollen Spaß haben und Weilbach eine schöne Kerb bieten“, sagte Bauer.

Erfahrungsgemäß trägt sich der Höhepunkt, nach gestrigem Frühschoppen und Kerbekaffee und wie schon gewohnt ohne Umzug, erst am Montag zu. Zunächst haben die Buden heute später als sonst geöffnet – erst ab 11.30 Uhr zum Kerbemittagessen und nicht wie gewohnt schon zur Frühschoppenzeit – richtig viel Trubel wird jedoch erst um 18 Uhr beim Gickelschlag herrschen. Bei schlechtem Wetter könnten sich die Besucher zur Not unter das Zeltdach am Haus am Weilbach unterstellen, für das die Kerbeborsch sehr dankbar sind. „Wenn das Klima mal mediterran war, haben sich die Leute montags hier schon wie beim Urlaub in Spanien gefühlt“, erzählte Marcus Reif. Am Ablauf des Montags soll sich auch nichts ändern. Eventuell aber am Freitag, außerdem ist die Verlegung des Spielparks von der Weilbachhalle auf den Parkplatz am Alten Bach immer noch im Gespräch. Mehr dazu wird sicher auf der nächsten Klausurtagung der Kerbeborsch 6091 entschieden. (rem)

 vom 21.08.2007


Hammel erinnert an Hegmann
Volksfest: Versteigerung des Kerbesymbols bringt mehr als 500 Euro ein 

WEILBACH. Rippchen mit Kraut – das klassische Kerbeessen gab es beim Frühschoppen der Kerbeborsch am Kerbemontag am Haus am Weilbach. Zahlreiche Mütter mit Kindern, Senioren und einige Arbeitnehmer nutzten das Angebot des Mittagessens und ließen die heimische Küche kalt. Bereits am Sonntag hatten die Kerbeborsch nach dem ökumenischen Gottesdienst zum Frühschoppen geladen. Beim sonntäglichen Frühschoppen wurde zugleich auch Kerbehammel „Norbert“ versteigert. „Der Name Norbert soll an den letzten Weilbacher Bürgermeister Norbert Hegmann erinnern. Sie steigern somit auf einen Amtsschimmel“, warben die Kerbeborsch für das Tier.

Der braune Vierbeiner erzielte letztendlich auch einen rekordverdächtigen Wert von 505 Euro. Die achtjährige Melissa fieberte minutenlang dem neuen Haustier entgegen und erhielt für ihre letzten fünf Euro, die sie in eine der Kerbekappen werfen konnte, schließlich den Zuschlag. Papa Thomas war sichtlich stolz auf seine kleine Tochter, die Hammel Norbert gleich ins Herz geschlossen hatte.

Ob Norbert aber auf Dauer einen Platz im Garten der Familie erhalten wird oder doch wieder zu seiner Herde zurückkehrt, ist noch nicht sicher.

Heute Abend wird die Weilbacher Kerb in der Feldgemarkung von den Kerbeborsch nach alter Tradition bis zum nächsten Jahr beerdigt.