Die Kerb 2014 steht vor der Tür und passend dazu hat unser langjähriges Mitglied Thomas Schmidt einen Artikel über das 20-jährige Jubiläum der „Bembelquetscher“ von 1994 verfasst.

Vielen dank dafür und viel Spaß beim Lesen!

Gastbeitrag der Bembelquetscher zum 20. Jahrestag an der Weilbacher Kerb 2014

„94 des war ne Kerb, die auch gern manch Wickerer hätt…“ so klang es im Spätsommer 1994 auf den damaligen Sommerhit „What´s up“ der alternativen Rockband „4 Non Blondes“ aus dem Munde der Kerbeborsch. Bevor es allerdings zu diesen von froheit durchdrängten Stunden kam, hatte der Jahrgang 1975/76 einen intensiven Arbeitsmarathon zu absolvieren. Es begann mit einem Treffen im elterlichen Garten eines der Aspiranten. Man kannte sich ja bereits aus der Schulzeit und so lag es auf der Hand, dass sich ein kleiner Teil der Weilbacher Jugendlichen auf die Fahne schrieb, die Tradition der Jahrgangs-Kerb fortzuführen. Man vereinbarte nach dem ersten Kennenlernen einen zweiten Termin, an dem bereits die Farben Grün und Gelb sowie der Name „Die Bembelquetscher“ gefunden werden konnte. Als die Kerb im Jahre 1993 mit der Verbrennung der Kerbe-Puppe endete, mischten sich in die trauernden Leidensbekundungen plötzlich frohgemute Gesänge: „Wir sind die Kerbebosch – schalalalala….“. Es symbolisierte, wie das österliche Geheimnis, den neuen Anfang der Kerb, welchen die 94`er bereit waren, fortzusetzen.

Um die Kerb, welche seinerzeit noch in und um die Weilbachhalle ausgerichtet wurde, finanziell zu ermöglichen, wurde neben einem festen Monatsbeitrag auch Veranstaltungen, wie die legendären Kerbe-Discos durchgeführt. Die Rentabilität war bescheiden, die Erfahrungswerte dagegen riesig. Man war sich schnell einig, dass sich die marode finanzielle Situation durch die Schaffung eines „naturellen“ Anlagevermögens kompensieren lassen könnte. Unser auserkorener „Hammelführer“, der seinerzeit eine Ausbildung zum Tierpfleger genoss, wusste zu berichten, dass es in der näheren Umgebung des Opel-Zoos wunderbare Apfelbäume gab, die herrenlos ihre Früchte der Natur preisgaben. So machte man sich an einem regnerischen Tag an die Ernte. Der Ertrag von rund 1200 Litern „Süßen“ war der Lohn für die harte Arbeit, die sich fortan im Keller der Familie Orth abspielte. In liebevoller Kellerarbeit wurde der Gärungsprozess begleitet und nach vollendetem Ausbau einer umfassenden Qualitätsprüfung unterzogen. Das „goldene Stöffche“ versetzte uns in die Lage unsere Singstunden zum Erlernen des Liedgutes auszubauen, da es die Stimmbänder geschmeidig und belastbar hält. Auch der Verkauf an unseren Veranstaltungen bescherte der Kasse eine erfreuliche Trendwende. So kam es dann auch zu der Entscheidung, eigene Apfelweingläßer mit Prägung anfertigen zu lassen, die wir ab dem Brunnenfest zum Verkauf anboten. Es vergingen viele ereignisreiche Stunden; Kalenderblatt für Kalenderblatt. Vieles gäbe es an dieser Stelle zu berichten: Über eine verschwundene Kasse, welche den allseits bekannten Trinkspruch über den Kassierer beflügelte; einen Artikel in der Königsteiner Zeitung über verschwundene Äpfel; das Balzen und Werben um Kerbemädels und vieles mehr. Trotz allem oder vielleicht gerade deshalb kam es im August 1994 zu unserem persönlichen Höhepunkt: der Kerb.

Kapp und Scherb lagen bereit, die Fahne genäht, der Hammel gewaschen und die Bembel gefüllt fieberten wir unserem Kerbetanz entgegen. Einige übten vor dem Einmarsch noch fleißig den Eröffnungstanz hinter der Weilbachhalle. Obwohl sich die meisten Burschen im Jahresverlauf vielfältige Fertigkeiten angeeignet hatten, gehörte das Tanzen definitiv nicht dazu. Zur Freude der Besucher wurden also mehrere Zugaben des „Eröffnungstanzes“ dargeboten, welcher neben der Kerbe-Olympiade ein einmaliges Erlebnis darstellen dürfte. Es gab schöne Stunden, die wir neben der Schule oder der Ausbildung, in der wir damals steckten, erleben durften. Es gab eine Menge Erfahrungen, die uns als Jugendliche geprägt haben und es gab unsere Eltern, Freunde und Bekannte, ohne deren Hilfe und tatkräftige Unterstützung diese Kerb vor 20 Jahren nicht durchführbar gewesen wäre. Einige von damals sind heute noch dabei; im Bewusstsein, welche Risiken eine Großveranstaltung wie die Kerb mit sich bringen kann. Uns eint die gute Erinnerung über die Freuden, die man unserer Kerb abgewinnen kann, die mit den Kerbeborsch und –mädels erlebbar wird.

„Wenn Sonn und Mond vom Himmel falle…..“

Wir, die Bembelquetscher 1994, wünschen dem Verein eine glückliche Zukunft und dem diesjährigen Jahrgang eine erfolgreiche und sonnige Kerb.