Veranstalter sind mit der diesjährigen Kerb zufrieden – Einbrüche auf dem Juxplatz

Um beim Gickelschlag während der Weilbacher Kerb erfolgreich zu sein, bedarf es mehrerer Voraussetzungen. Ein gutes Gehör und ausreichend Kraft, um einen hölzernen Dreschflegel zu schwingen, können nicht schaden. Vor allem müssen sich potenzielle Bewerber aber im Vorfeld um die Weilbacher Kerb verdient gemacht haben. Der Kerbeverein wählt nämlich nur Personen als Kandidaten aus, die einen engen Bezug zum Weilbacher Traditionsfest haben.

Es gibt allerdings auch Faktoren, die gegen einen Erfolg auf dem Kerbeplatz sprechen. Dazu gehört vor allem eine frühe Position in der Reihenfolge der Teilnehmer. „Kenner der Materie wissen: Der erste schlägt ihn eigentlich nie“, erklärte Moderator Marcus Reif. Das liegt daran, dass der Tonkrug, den die Bewerber mit verbundenen Augen zu treffen versuchen, nicht immer in ihrer Reichweite liegt. Kerbevadder Marco Winkler rieb das Gefäß am Kopfsteinpflaster, um den mit Augenbinden blind gemachten Verfolgern die Richtung zu weisen. Bei den frühen Kandidaten hob er den Krug vor dem Schlag wieder vom Boden auf. So hatte Matthias Theiß, der am Montag als erster ran musste, keine Chance. Der Vorsitzende des Kerbevereins durfte sich aber trotzdem freuen, denn er hatte an diesem Tag Geburtstag.

Ebenfalls ihr Glück versuchen durften die Kerb-Unterstützer Heiko Dörhöfer und Nils Eszenyi. Letzterer hat den neuen Unterbau für die Theke über dem Weilbach entwickelt. Schließlich hatte Marcus Reif noch mehrere ehemalige Kerbeväter auf der Liste. Andre Schmengler, der vor 20 Jahren die Kerbeborsch anführte, verfehlte genauso wie Ralf Fasel, der vor 30 Jahren die lustigen Lieder anstimmte. Erst bei Alexander Becker zersprang der Tonkrug in unzählige Scherben. Der Vorsitzende der Gemütlichkeit Weilbach war vor 25 Jahren Kerbevadder. Dass er die Traditionen nicht verlernt hat, zeigte er, indem er gleich beim ersten von drei Versuchen ins Schwarze traf. Becker durfte den Gickel-Wanderpokal an sich nehmen. Außerdem gewann er die zweifelhafte Ehre, bei der nächsten Kerb ein Essen zu spendieren. Im Rahmen des Gickelschlag überreichte der Verein „Kerbeborsch 6091“ einen Spendenscheck über 1500 Euro an den Frankfurter Verein für krebskranke Kinder. Das Geld war durch den Kuchenverkauf und über eine Spendenbox zusammengekommen. Vereinschef Matthias Theiß war mit dem Verlauf der diesjährigen Kerb sehr zufrieden. Das Fest sei sehr gut besucht gewesen. 

Für Ärger sorgten jedoch Randalierer auf dem Juxplaz. In der Nacht von Samstag auf Sonntag sei in der Kinderkarussell und in eine Schaustellerbude eingebrochen worden, berichtete Matthias Theis. sas

Quelle: Höchster Kreisblatt vom 24. August 2022