Kein Halten gab es mehr für Kerbeborsch und Kerbemädchen, als Alleinunterhalter ,,Mr. Tottler“ am Haus am Weilbach das ,,Viva Colonia“ anstimmte. Foto: Harald Linnemann

Von Louisa Woller

„Das ist schon ärgerlich. Gerade für die Kinder! Wenn ich so zurückdenke, war das eigentlich immer der Hauptgrund, warum ich auf die Kerb gegangen bin“, spricht Hendrik Schmidt, Vorsitzender des Vereins Kerbeborsch 6091 Weilbach, das Thema an, das in diesem Jahr auf der Weilbacher Kerb viele bewegt: Es gibt keinen Auto-Scooter! Und somit ist der Juxplatz an der Weilbachhalle um 20 Uhr schon völlig ausgestorben und auch alle anderen Stände wie die Schießbude oder das Fischeangeln haben bereits geschlossen.

Stadt zuständig

„Wir, die Kerbeborsch, organisieren die ganze Kerb rund um das Haus am Weilbach“, erklärt Schmidt, „für den Juxplatz ist die Stadt zu ständig, sie schließt mit den Budenbetreibern alle Verträge ab.“ Er wisse nichts Genaues nur, dass es wohl ein Platzproblem durch die Sanierung der Weilbachhalle gegeben habe. „Es tut mir wirklich leid, ich wurde heute und gestern auch schon oft darauf angesprochen, wir werden uns dafür einsetzen, dass der Auto-Scooter nächstes Jahr wieder da ist“, verspricht Schmidt.

Aber nicht nur die kleinen Kerbebesucher vermissen den Auto-Scooter. Auch Lena Kuptschitsch (19) und Marius Steinmetz (21) ist aufgefallen, dass die Stände dieses Jahr sehr früh geschlossen haben. „Da ist die Enttäuschung schon groß“, meint Steinmetz. Beide waren das Fahrgeschäft noch an der letzten Kerb gefahren. Die beiden Flörsheimer können sich den Seitenhieb, dass die Weilbacher Kerb ohne Auto-Scooter die Flörsheimer wohl kaum toppen könne, nicht verkneifen.

Im Unterschied zum Juxplatz ist am Samstag rund um das Haus am Weilbach gute Stimmung. Die Cover-Band „Spit“ spielt zum ersten Mal zum Kerbetanz und wurde überwiegend gut aufgenommen. Paulina Schipper (19) und Björn Hell (20) aus Nauheim sind mit Freunden aus Weilbach da. „Das ist hier zwar ein kleines Fest, aber es geht trotzdem sehr lebhaft zu“, freut sich Paulina Schipper und auch ihr Freund Björn Hell lobt die gemütliche Atmosphäre: „Die Musik unterhält, und die Stimmung ist einfach überragend“, meint er. Und Kerbebesucher Lukas Steinmetz (19) lobt vor allem die Bewirtung: „Hier gibts einfach den besten Äppler!“

Hendrik Schmidt kann außerdem berichten, dass auch der traditionelle Kerbeabend am Freitag mit dem Alleinunterhalter „Mr. Tottler“ sehr gut ankam. „Der hat die Leute richtig animiert“, freut er sich über den Erfolg. Der traditionelle Kerbeabend löste 2009 den Überraschungsfilm ab. „Es kamen einfach kaum noch Leute“, erinnert sich Schmidt, „Der Kerbeabend spricht mehr Leute – auch ältere Generationen – an.“ Das Konzept scheint aufzugehen, denn der Kerbeplatz war voll und die Stimmung „ausgelassen“, so Schmidt.

Der Frühschoppen am Sonntagmorgen lockte vermutlich angesichts der hohen Temperaturen weniger Besucher als in den Vorjahren an. Dafür sei aber mehr getrunken worden, sodass die Kerbeborsch dennoch zufrieden waren.

Am heutigen Montag erwartet vor allem die kleinen Kerbebesucher mit dem Familientag auf dem Juxplatz und der Luftballonaktion am Haus am Weilbach ein ereignisreicher Kerbetag. Aber auch die Erwachsenen kommen beim Gickelschlag mit traditionellem Fleischwurstessen ab 17 Uhr und der Hammelversteigerung ab 19.30 Uhr auf ihre Kosten. Der Hammel wird von Heiko Dörhöfer gestellt und darf nach der Versteigerung auf seine Wiese zurück.

Von der DRK-Leitstelle Hofheim gab es keine Rückmeldungen über besondere Vorkommnisse oder Einsätze.

Quelle: Main-Spitze vom 20. August 2012