WEILBACHER KERB Jung und Alt sind in Feierlaune / Cocktailbar als begehrte Anlaufstelle

WEILBACH – Als die Kerb von den aktiven Kerbeborsch am Nachmittag auf dem Festplatz an der Weilbachhalle eröffnet werden soll, regnet es in Strömen. Tapfer halten sie durch, doch der Zuspruch ist wetterbedingt gering. Am Samstagabend am „Haus am Weilbach“ ist es wieder schöner und der offizielle Fassanstich mit Bürgermeister Michael Antenbrink steht noch bevor. Wie es auch werden wird, eins ist für Hendrik Schmidt, Vorsitzender des Vereines „Kerbeborsch 6091 Weilbach“, klar und er ruft es laut stolz und zuversichtlich aus: „Wir sind Weilbacher, wir lassen uns den Spaß nicht verderben.“

Der Zusammenhalt, das freiwillige Engagement und die Generationen übergreifende Zusammenarbeit sind es, die den Verein ausmachen. Und dass die Kerbeborsch immer eine Lösung finden, egal, was passiert. Wie damals beim Cocktailstand, für den sie den Bach überdacht hatten, um eine neue Plattform auf dem allzu kleinen Platz am „Haus am Weilbach“ zu schaffen. Die Cocktailbar ist auch diesmal wieder in Betrieb und im Laufe des Abends wird sie immer voller. Man sieht es schon an den flinken Bewegungen derer, die einschenken. Sie haben Erfahrung. Auch für die beliebte Partyband „Spit“ ist eine Alternative da. Nach den schweren Regengüssen am Nachmittag schien es zu gewagt, sie auf der Bühne spielen zu lassen, deshalb wird sie kurzerhand unter das Zeltdach am „Haus am Weilbach“ geleitet.

Der Kerbeborschverein besteht seit 20 Jahren und richtet die 21. Kerb aus. Einen weiteren Jahrestag feiern die „Sternegugger“, der letzte echte Kerbeborsch-Jahrgang von 1991. Danach ging es nicht mehr nach Jahren und die neuen Aktiven fanden sich unter dem Dach des Vereines fünf Jahre später wieder. „Kerbeborsch ist man zwei bis drei Jahre, die erfahrenen leiten die neuen an“, erklärt Hendrik Schmidt. Er ist seit fünf Jahren Vorsitzender des Vereines. Sehr jung war er noch, gerade mal 19 Jahre alt, als er das Amt direkt nach seinem ersten aktiven Kerbeborsch-Einsatz übernahm. „Weil mir der Verein am Herzen liegt“, begründet er. Das scheint überhaupt das Geheimnis der Weilbacher Kerb zu sein, das Herzblut, mit dem alle agieren, ob jung ob alt.

Tanzen, wo noch Platz ist

Michael Antenbrink schwingt den Holzhammer, der Apfelwein fließt und die Kerbeborsch singen laut. Auch der Hammel ist dabei, der am heutigen Montag nach dem Gickelschlag versteigert werden wird. Die Kerbeeltern, Alexander Winkler und Nadja Wolff, tragen ihre Schärpen mit Stolz, zum zweiten Mal ist neben dem Kerbevadder eine Kerbemudder zu finden. Und Hendrik Schmidt hält es auch für hoch an der Zeit, dass die Frauen Einzug halten. In diesem Jahr sind es sogar mehr Frauen als Männer.

Dann rockt die Band los und man tanzt, wo gerade Platz ist. Viel ist es nicht, aber das kennen die Weilbacher schon.

Am Vormittag haben die jungen Leute den Kerbebaum aus dem Wald geholt, vielleicht den dicksten und höchsten seit Bestehen der Kerb, sodass sogar ein Traktor nötig wurde für das, was die Kerbeborsch sonst mit Muskelkraft bewältigen. Und dann freut man sich auf den Sonntag mit der großen Luftballonaktion zugunsten krebskranker Kinder, für die sich Tini Sachs in jedem Jahr so einsetzt.

Quelle: Main-Spitze vom 22. August 2016