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Verfressen: Kerbehammel „Schmatzer“ lässt sich nur streicheln, wenn Hammelführer Tom Reimers ihn mit Futter ablenkt. Foto: Elke Flogaus

WEILBACH – Lautstark und sangesfreudig hielten die Weilbacher Kerbeborsch Einzug auf dem Platz vor dem katholischen Kindergarten, wo beim traditionellen Kerbepicknick am Mittwoch quasi die Minieröffnung der Weilbacher Kerb für den Nachwuchs begann, während am Freitag dann mit dem hessischen Spezialitätenabend und Alleinunterhalter „Bobby Stöcker“ ab 19 Uhr eher für das erwachsene Publikum am Haus am Weilbach der Startschuss fällt.

Lied zur Begrüßung

Mit einem „Tausendfüßlertanz„ und dem Lied „Wär ich doch ein kleines Karussell“ begrüßten die Kitakinder ihre Gäste gemeinsam mit Kitaleiterin Susanne vom Dahl, die dem Kerbevadder Nils Eszenyi so manche Erklärung entlockte. Warum haben die T-Shirts aller Kerbeborsch samt der Fahne, die über den Köpfen geschwenkt wurde, die gelb-lila Farbe? Das seien die Farben der Kirchengemeinde, denn Kerb bedeutet ja Kirchweih. Und warum wird ein Hammel mitgeführt? Er sei das Traditionsmaskottchen und habe in diesem Jahr den Namen „Schmatzer“, weil er sehr geräuschvoll so ziemlich alles fresse, aber mit seinen acht Monaten doch auch sehr scheu sei. Deshalb musste die beliebte Streichelrunde beim Publikum ausfallen, weil sich das Tier nicht von der Stelle rührte, und nur mit List konnten einige Kinder das weiche Fell mal zaghaft kraulen.

Keinerlei Berührungsängste hatte dagegen die Kerbebopp, die nach gutem Brauch von Müttern und Kindern gebastelt worden war und nach feierlicher Überreichung zu einem Tänzchen von Kevin Klös aufs Parkett geführt wurde. Hier konnte jeder den rosa Kussmund, das Silberhaar, die strammen Waden und die eleganten Stiefeletten der „Maria Rapps“ bewundern, deren Name sie teils der Gemeinde Maria Himmelfahrt und teils dem bevorzugten Kerbe-Stöffche verdankte.

Besonderer Höhepunkt allerdings war der Gickelschlag. „Hier werden keine Hühner gehauen“, beruhigte Susanne vom Dahl alle kleinen Zuschauer, und wies auf den Bembel hin, der mit dem Dreschflegel getroffen und zerdeppert werden sollte, allerdings von Kandidaten mit verbundenen Augen. Ortsvorsteher Thomas Schmidt war dabei ebenso wenig erfolgreich wie Sven Press. Dafür hatte Tobias Flach den richtigen Riecher und landete einen Volltreffer, sodass die Scherben nur so flogen. Als Gewinn wurde ihm ein vom Kindergarten gebackener Hahn überreicht, der so lecker roch, dass er gleich ein Stück davon probieren musste.

Nach dem gemeinsam gesungenen Lied „Das Auto von der Feuerwehr“ erklärte vom Dahl das Büffet für eröffnet, ein von Eltern zubereitetes Angebot zahlreicher Köstlichkeiten an Salaten, Würstchen, Kuchen und Obst, vor dem sich binnen Kürze lange Schlangen bildeten. Wer schließlich einen Teller mit Speisen seiner Wahl ergattert hatte, suchte sich im Garten ein Plätzchen, um bei den sommerlichen Temperaturen die gesellige Picknick-Atmosphäre zu genießen.

Von Susanne vom Dahl erfuhr diese Zeitung am Rande, dass mit 87 Kindern, davon zwölf in der U 3-Gruppe die Einrichtung voll ausgelastet sei und alleine zwölf Dreijährige auf der Warteliste stehen. Besorgt blicke sie in die Zukunft, wenn in den neuen Baugebieten junge Familien zuziehen.

Quelle: Main-Spitze vom 14. August 2015