vom 24.08.2006

Trotz schlechten Wetters zufrieden

Kerb mit Kerbepupp-Verbrennung verabschiedet/Vereinsvorsitzender Reif zieht positive Bilanz

and. WEILBACH Bereits im Alten Testament sei das Erscheinen „Maria Krönchens“ beschrieben worden, behauptete Kerbeborsch Matthias Theis in seiner pathetischen Grabrede, die er am Dienstagabend am Scheiterhaufen der Weilbacher Kerbepupp´ vor rund 80 Trauergästen hielt.

Das entführte „Maria Krönchen“ konnte nach „zähen Verhandlungen“, so Kerbevereinsvorsitzender Marcus Reif, von ehemaligen Kerbeborsch im Austausch gegen „zwölf Liter Asbach“ zurückgewonnen werden. „Das ist ein alter Brauch und soll auch so sein“, lachte Reif über den gelungenen Streich.

Die Trauergemeinde hatte sich zum feierlichen Fackelzug am „Haus am Weilbach“ aufgestellt und war unter Wehklagen über die Johannes-Kirch-Straße bis ins Feld gezogen, um dort mit der traditionellen Verbrennung der Kerbepuppe sinnbildlich von der Weilbacher Kerb 2006 Abschied zu nehmen. „Es war eine ordentliche Kerb“, resümierte Marcus Reif und lobte die große Routine der gut organisierten Veranstalter. Auch beim Aufräumen nach den turbulenten Tagen lief alles reibungslos und der Platz rund um das „Haus am Weilbach“ befand sich bereits am Dienstagnachmittag in einem tadellosen Zustand.

Obwohl sich die „Kerbeborsch 6091“ bisweilen mehr Gäste gewünscht hätten, zeigten sie sich zufrieden. „Wir haben viel Lob von den Weilbacher Bürgern erhalten, außerdem zahlreiche Geldspenden und Verbesserungsvorschläge für die kommenden Jahre“, berichtet der Vereinsvorsitzende. Er ist sich sicher, dass die Weilbacher ihre Kerb sehr schätzen und führt mangelnde Besucherzahlen einzig auf das schlechte Wetter und den ungünstigen Termin in den Sommerferien zurück. Wettertechnisch hatte man eigentlich noch Glück, denn trotz durchgängig schlechter Prognosen, blieben zumindest die Veranstaltungen der Kerbeborsch weitgehend regenfrei. Auch der Schauer am Dienstagabend setzte erst ein, als die Kerb bereits zu Grabe getragen war und die Jungs gemütlich zum Ausklang in der Kneipe beisammen saßen. In den nächsten Wochen werden die Aktiven Bilanz ziehen und neue Pläne für die kommende Weilbacher Kerb 2007 schmieden.

 


vom 23.08.2006

Spaßige Jagd auf das Gustav-DoubleJohannes Tietze trifft den „Gockel“

444 Euro gehen an die „Kinderkrebshilfe Frankfurt“

Von Markus Jäger

WEILBACH Großes Gedränge herrscht beim Gickelschlag am „Haus am Weilbach“, wie in jedem Jahr am Kerbemontag. Bevor allerdings der Gickel geschlagen wird, werden zahlreiche Luftballons fliegen gelassen. Die Person, dessen Luftballon am weitesten fliegt, gewinnt einen Aufenthalt in einem Vergnügungspark, und dazu bekommt sie drei Tage lang einen Seat „Leon“ zur freien Verfügung gestellt, zwei Tankfüllungen inklusive.

Aber auch die „Kinderkrebshilfe Frankfurt“ kann sich wieder einmal freuen. Einen Scheck im Wert von 444,44 Euro erhält der Verein aus den Händen der Weilbacher Kerbeborsch, die auch in diesem Jahr kräftig Geld gesammelt haben. Die Summe fließt in die Finanzierung eines Elternhauses an der Frankfurter Uniklinik ein. Bereits seit 1989 fördern die Kerbeborsch die Frankfurter Kinderkrebshilfe, also schon im 18. Jahr. „Wir sind stolz darauf, einiges erreichen zu können“, erklärt der Vorsitzende des Kerbevereins, Marcus Reif.

Der Vorsitzende ist es auch, der Klaus Press „in den Ring“ ruft, damit dieser als erster die Jagd auf den Gickel (keine Angst, nur ein „Äppelwoi-Bembel“) eröffnen kann. Drei Versuche hat er mit dem Dreschflegel, um den Bembel mit verbundenen Augen zu zertrümmern, doch geschickt zieht der gewitzte Kerbeborsch den vermeintlichen Gickel immer wieder weg, nachdem er den Bembel für den „Jäger“ gut hörbar über das Pflaster geschleift hat.

„Das ist ja unfair“, bemerkt da ein kleiner Junge sofort. Nach drei Fehlversuchen darf als nächstes Frank Weilbächer sein Glück versuchen, der selber vor 20 Jahren Kerbeborsch war. „Habt ihr keinen anderen gefunden?“, fragt Weilbächer lachend, bevor er die Augen verbunden bekommt. Doch auch Weilbächer zielt vergebens, und so darf der Weilbacher Kerbevadder von 1991 und 1996, Tobi Flach, den Dreschflegel schwingen.

„Ohne Äppler mach´ ich hier gar nix“, stellt Flach gleich einmal klar, und so muss erst ein volles „Geripptes“ her, damit der Ex-Kerbevadder zur Tat schreitet. „Wie lang haste des denn nimmer gewasche?“, fragt der durstige Kandidat, misstrauisch auf das Tuch blickend, das ihm um die Augen gebunden werden soll. Trotzdem lässt er den Kerbeborsch gewähren, und wie seinen Vorgängern gelingt es auch ihm nicht, den Gickel zu treffen.

Schafft es vielleicht der Ortsvorsteher, Heinz Lauck? Im lila-gelben Poloshirt (dem Kerbeborsch-Shirt) schreitet er zur Tat, doch wieder kommt der Gickel heil davon. Der Nächste bitte! Johannes Tietze, bereits der Fünfte im Bunde, schnappt sich als nächster den Dreschflegel, holt aus, und: trifft! Die Menge johlt, der Bembel liegt in Scherben, und als Preis erhält Tietze Hahn Gustav samt Käfig. Und nun? „Wir machen jetzt noch schön einen drauf“, gibt Marcus Reif die Parole für den restlichen Abend aus. Na denn, Prost!

 vom 23.08.2006

Ein Koch rettet den Gickel

Weilbacher Kerb: Johannes Tietze gewinnt das traditionelle Gickelschlagen – Viele Unterstützer während der Kerbetage – Im alten Ortskern kein Durchkommen mehr

WEILBACH. Johannes Tietze war stolzer Gickelschlag-Sieger am Montagabend in Weilbach. Mit nur einem Schlag versetzte er dem Bembel das Aus und war somit weit treffsicherer als seine vier Vorgänger, die sich mit dem Dreschflegel versuchten.
Johannes Tietze taufte den gewonnenen Hahn kurzfristig Gustav, schenkte ihm aber sein Leben bei vier glücklichen Hühnern und verzichtete somit auf den leckeren Braten. Als gelernter Koch hätte Tietze nämlich auch sicherlich mit dem Federvieh im Kochtopf etwas anfangen können.

Johannes Tietze schwang aber auch so das gesamte Kerbewochenende den Kochlöffel. Von Freitag bis Montag half der frisch gebackene Opa in der Küche der Kerbeborsch, grillte Würstchen, backte Pommes oder rührte in der Geschnetzeltes-Pfanne.

Ebenso unterstützend engagiert ist auch Gickelschlagskandidat Klaus Press. Seine gesamte Familie ist an Kerb im Einsatz und stellt unter anderem aus der hauseigenen Metzgerei das Küchenequipment.

Frank Weilbächer und Tobias Flach versuchten sich beim Gickelschlag als zwanzig- und zehnjährige Jubiläumskerbeborsch, trafen aber ebenso wenig wie Ortsvorsteher Heinz Lauck.

Der Gickelschlag war mit dem traditionellen Fleischwurstessen und dem Luftballonwettbewerb für die Weilbacher Kerbeborsch wieder ein gigantischer Abschluss. Auf dem Platz rund am Haus am Weilbach war am Abend kaum ein Durchkommen mehr und unter dem Zeltdach feierten und sangen die Besucher zum Akkordeonspiel von Thomas Schmidt die Kerbelieder bis tief in die Nacht.

Auch überreichten die Kerbeborsch ihren Erlös vom sonntäglichen Kerbekaffee an die Kinderkrebshilfe. 444,44 Euro kamen für die gute Sache zusammen.

 vom 22.08.2006

„Maria Krönchen“ ist verschwunden

Weilbach. Hahn Gustav hat einen Abnehmer gefunden, aber Maria Krönchen ist spurlos verschwunden. Während beim Gickelschlag vor dem Haus am Weilbach gestern Abend mit Johannes Tietze der „Richtige“ mit dem Dreschflegel den Apfelweinkrug erwischte und den Gickel behalten durfte, sind andere Dinge an Kerb nicht so gut kalkulierbar. Dazu gehört die Anwesenheit des Statussymbols, der Kerbepuppe. Eigentlich wacht sie hoch oben über das Geschehen auf dem Kerbeplatz. So auch Maria Krönchen, wie die Puppe von den 15 Kerbeborsch getauft wurde. Doch seit Montagmorgen ist der Stuhl an der Krone des Kerbebaums verwaist, die Puppe scheint sich in Luft aufgelöst zu haben.3.30 Uhr. Marcus Reif, Chef des ausrichtenden Vereins „Kerbeborsch 6091“, wusste es genau. So genau, dass sich schon wieder die Frage stellt, warum er den Zeitpunkt kannte. Eine Lösegeldforderung habe es jedenfalls noch nicht gegeben, sagte Reif, das werde sich aber bis zur Kerbverbrennung am Dienstagabend mit Sicherheit ändern. Hut ab auf jeden Fall schon jetzt vor dem Puppendieb. Der musste in diesem Jahr ganz schön hoch klettern, weil der Baum stattliche 24 Meter lang ist.

Bevor der Gickelschlag gestern Abend begann, stiegen 200 Luftballons mit Postkarten im Rahmen eines Gewinnspiels in den Himmel. Als Hauptpreis winkt dem Sieger Ende September eine Wochenendtour im kostenlosen Mietwagen in einen Erlebnispark. Danach überreichten die „Kerbeborsch 6091“ trotz des erneuten Minus in der Kerbekasse die schon obligatorische Spende an die Kinderkrebshilfe Frankfurt. Seit 18 Jahren wird immer beim Kerbekaffee am Sonntag gesammelt. Früher fanden sich die Teilnehmer des Umzugs ein, den gibt es mangels Resonanz aber nicht mehr. Dennoch konnten 444,44 Euro eingenommen werden – jedenfalls stand dieser Betrag auf dem Scheck, der übergeben wurde.

Der Gickelschlag war im Anschluss schon spannender gewesen. Klaus Press, der erste Teilnehmer, bekam von Kerbevadder Pascal Schäfer kurzerhand die Schürze um die Augen gebunden, weil das dafür vorgesehene Tuch zu kurz war. Der Weilbacher Metzger und Gönner des Kerbevereins hatte aber genauso keine Chance, den Krug zu treffen, wie Frank Weilbächer, vor 20 Jahren Kerbeborsch, und Tobi Flach, vor 15 und 10 Jahren Kerbevadder. Das Gefäß wurde zwar über die Pflastersteine geschliffen, dann aber nicht abgestellt. Das wusste Flach dann schon, der besonders schnell mit dem Dreschflegel zuschlug, so dass er fasst den Bembelträger traf. Die erste richtige Chance erhielt Ortsvorsteher Heinz Lauck, aber erst in seinem dritten und letzten Versuch, ehe Johannes Tietze auf Anhieb erfolgreich war. „Die Küche hat de Hahn“, sangen seine Kumpels in den violetten Kerbepullis. Seit Jahren schon kümmert sich der junge Opa – Tochter Alexandra, eines der ersten Kerbemädels in Weilbach, brachte vor kurzem ein gesundes Kind zur Welt – um die Speisen an Kerb. Jetzt muss er den Kerbeborsch ein Gickel-Essen spendieren. Gustav soll aber nicht in den Backofen kommen. (rem)


vom 22.08.2006

„Maria Krönchen“ thront nicht mehr

Kerb leidet unter mäßigem Wetter/Puppe

wegmaj. WEILBACH In der Nacht von Sonntag auf Montag muss es passiert sein: Kerbepuppe „Maria Krönchen“ thront nicht mehr auf dem 23 Meter hohen Kerbebaum über dem Platz am „Haus am Weilbach“. Zum Frühschoppen am Montagmorgen wurde der Diebstahl natürlich sofort bemerkt. „Ei, wo is´ denn die Pupp´?“, fragten sich die Weilbacher, die den Weg zur Kerb an diesem Morgen gefunden hatten. Die Übeltäter konnten bis dato aber noch nicht ermittelt werden.
Etwa 50 Personen ließen sich es nicht nehmen, bei einem ordentlichen Schoppen und Rippchen mit Kraut den Vormittag mit den Weilbacher Kerbeborsch zu verbringen. Die widrigen Wetterverhältnisse hielten wohl einige potenzielle Besucher ab, wie Marcus Reif, Vorsitzender des Kerbeborsch-Vereins, vermutete. Doch die gute Stimmung ließen sich die Kerbeborsch trotzdem nicht vermiesen. „Geile Kerb!“, konstatierte der Vorsitzende mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen. Erfreut zeigte sich der Vorsitzende auch über das Zeltdach, das bei der Kerb im zweiten Jahr zum Einsatz kommt und unter das sich viele Besucher gerne zurückziehen, wenn das Wetter wieder einmal Kapriolen macht. Am Abend stand schließlich der traditionelle Gickelschlag auf dem Programm, bei dem es immer lautstark zur Sache geht (ausführlicher Bericht folgt morgen).

 vom 21.08.2006

Die Spitze ist geschient

Weilbacher Kerb: Baumkrone bricht auf den letzten Metern ab – Kerb uff de Gass kommt nach wie vor gut an – Regen stört nur wenig

WEILBACH. Ein lauter Knacks und die Spitze des langen Kerbebaumes war ab. Völlig unversehrt hatten die Kerbeborsch ihren Baum zwar vom Flörsheimer Wald mit dem Langholzwagen nach Weilbach gebracht, doch ausgerechnet in der letzten Kurve beim Einbiegen auf den Festplatz am Haus am Weilbach war das schöne Stück dann doch ein paar Meter zu lang, so dass ein Laternenpfahl auf der anderen Straßenseite die Spitze killte. Das erfahrene Kerbegesellschaftsteam der „6091er“ organisierte sogleich jedoch Verbindungsschienen und Schrauben, so dass sie den Baum wieder zusammen flickten. Nach dem Anbringen der Kerbepuppe stand dem Aufstellen des Riesen dann auch nichts mehr im Weg.
Am Abend beim Kerbetanz war dem Baum dann auch keine Blessur mehr anzumerken. Die Leute feierten und tanzten bis tief in die Nacht unter freiem Himmel. Was für die Kerbeborsch 6091 erst seit drei Jahren angesagt ist, war in den 50er Jahren üblich. Da fanden nämlich alle sechs Kerbetänze der Weilbacher Kerb unter freiem Himmel vor dem Kerbelokal statt. Die Besucher zahlten pro Tanz 15 Pfennige. Die Band selbst erhielt für alle sechs Kerbetänze am Ende der Kerb einen Lohn von 150 Mark.

Im Lauf der Jahre wurden die Kerbetänze dann aber immer komfortabler. Man zog in Säle oder Hallen und stellte Tische und Stühle und nicht mehr nur Bänke rund um die Tanzfläche. In den 90ern ließ das Interesse an dieser Art von Kerbetanz aber immer mehr nach, so dass die „6091er“ wieder den Schritt ins Freie wagten. Mit welchem Risiko dies verbunden ist, merkten die Kerbeburschen in diesem Jahr am Samstagabend als gerade zur Ausgehzeit ein Regenschauer nieder ging. Dann jedoch erschien ein strahlend farbiger Regenbogen über dem Platz, die Wolken rissen auf und die Besucher kamen zum Feiern.

Mit Verzögerung eröffneten die 14 aktiven Burschen dann den Kerbetanz, wobei sie den Besuchern von ihrer Sangeskunst nur wenig darboten. Erster Stadtrat Leo Fercher stach das Apfelweinfass an und genoss das gemeinsame Anstoßen mit den jungen Herren.

Am Sonntag eröffnete ein ökumenischer Gottesdienst den Festtag und die Kerbeborsch setzten ihr Feiern mit einem Frühschoppen und anschließendem Kerbekaffee fort. Währenddessen wurde auch das Maskottchen, der Kerbehammel, versteigert. Heute (21.) lädt die Kerbegesellschaft erneut zum Frühschoppen ans Haus am Weilbach und gegen 18 Uhr findet der traditionelle Gickelschlag statt. Auch stehen die Fahrgeschäfte wie Kinderkarussell und Autoscooter, sowie einige Zucker- und andere Kirmesbuden in der Schulstraße zum Vergnügen parat. Nach wie vor gehört das Schießen von Blümchen oder anderen Anhängern an der Schießbude zum Zeitvertreib der Kerbeborsch. Mit den Trophäen dekorieren sie traditionsgemäß ihre lila-gelben Kappen.

 vom 21.08.2006

„Wir hätten gerne das Doppelte an Leuten gehabt“

Weilbach. Gute Stimmung, mehr Sicherheit, große Zukunftspläne, aber wieder kein Glück mit dem Wetter – so könnte das Fazit des Vereins „Kerbeborsch 6091“ ausfallen, wenn die Weilbacher Kerb heute mit Frühschoppen (10 Uhr) und Gickelschlag (18 Uhr) zu Ende gegangen ist. „Wir geben die Hoffnung nicht auf“, kommentierte Vorsitzender Marcus Reif die fast schon tragischen Rahmenbedingungen, die der Ausrichter nun einmal nicht beeinflussen kann. Im zehnten Jahr veranstaltet sein Verein schon das Fest, zum dritten Mal vor dem Haus am Weilbach unter freiem Himmel. Aber alle guten Dinge waren am Wochenende nicht unbedingt drei. Genau bis am Samstag um 19.30 Uhr, als die 15 Kerbeborsch um Kerbevadder Pascal Schäfer allmählich auf den Platz einlaufen wollten, hielt das Wetter, ehe es durch einen kräftigen Regenguss wie schon in den vergangenen Jahren etwas ungemütlicher wurde.„Ich habe geglaubt, der Sommer ist zurückgekehrt“, irrte sich nicht nur Leo Fercher, der den Fassanstich ohne Probleme absolvierte. Flörsheims Erster Stadtrat hatte ein Lob für die gute Organisation durch den kleinen, 120 Mitglieder starken Verein, übrig. Noch mehr als in der Vergangenheit war der Veranstalter um die Sicherheit der Festgäste bemüht. „Nach Schlägereien und Sachbeschädigungen im letzten Jahr mussten wir uns ein Konzept überlegen“, erzählte Reif. Will heißen: Nicht nur die Flörsheimer Polizei wurde um eine verstärkte Präsenz vor dem Haus am Weilbach gebeten, sondern die „Kerbeborsch 6091“ selbst scheuten keine Kosten und Mühen. Für 700 Euro wurde für die drei Haupttage ein Sicherheitsdienst engagiert, der zur Sperrstunde schnell dafür sorgte, dass die Veranstaltung sich auflöste. Gerade zu sehr später Stunde hatte zuletzt der erhöhte Alkoholkonsum bei einzelnen zu Aggressivität und Vandalismus geführt. Für die heimischen Kerbeborsch kommt so etwas nicht in Frage. Die 15 braven Männer freuten sich zunächst über einen ordentlich besuchten Kinoabend am Freitag (über 100 Besucher wollten den Trickfilm „Die Unglaublichen“ sehen), ehe sie samstags in der Früh den Kerbebaum holten, laut Reif den „größten Baum, den wir je hatten“. Vom 24 Meter großen Prachtexemplar musste zwar die abgebrochene Krone „geschient“ werden, dafür stand der Baum noch während des Kerbetanzes mit der Band „The Candies“ am Samstagabend wie eine Eins. „Wir hätten gerne das Doppelte an Leuten gehabt“, musste dann Reif beim Fassanstich zugeben, den ungefähr 150 Gäste mitverfolgten. Innerhalb der nächsten Stunde füllte sich der Platz aber noch zusehends.

Für die kommenden Durchführungen haben sich die „Kerbeborsch 6091“ eine weitere Optimierung vorgenommen. Jedoch liegt diese nicht in der Hand des Vereins. „Es wäre schön, wenn wir langfristig die traditionelle Kerb mit der Schaustellerei wieder zusammenführen könnten“, meint Reif. Autoscooter, Schießstand und Imbissbuden stehen während des Wochenendes immer noch vor der Weilbachhalle. Ein Gespräch im Vorfeld zwischen dem Veranstalter, dem städtischen Kulturamt und den von der Kommune engagierten Schaustellern brachten zunächst keine Veränderung. Jedoch stellte der Weilbacher Ortsvorsteher am Rande des Kerbetanzes in Aussicht, dass neue Überlegungen angestellt werden müssten. „Dem Verein ist es jetzt gelungen, die Kerb am Haus am Weilbach zu etablieren, aber die Teilung stellt mich auch nicht zufrieden“, sagte Heinz Lauck. Die Frankfurter Straße könne jedoch nicht wegen der Schausteller für den Durchgangsverkehrs gesperrt werden (Lauck: „Mit der Umgehungsstraße hätten wir das Problem nicht“). Jedoch stellte er in Aussicht, dass es gegenüber auf dem kleinen Parkplatz am Alten Bach eine Möglichkeit gebe, Karussell und Schießbude unterzubringen. Heute wird jedenfalls noch einmal vor dem Haus am Weilbach gefeiert. Um 18 Uhr laden die Kerbeborsch zur großen Luftballon-Aktion ein, bei dem es als Hauptpreis eine Wochenendtour im kostenlosen Mietwagen zu einen Erlebnispark zu gewinnen gibt. (rem)


vom 21.08.2006

Wer bekommt Hammel „Hans König I“?

Abgeknickter Kerbebaum bringt kein Unglück/Kerbeborsch trotz durchwachsenen Wetters zufrieden

WEILBACH Am Freitagabend wurde die Weilbacher Kerb mit einem Überraschungsfilm eröffnet. Bis zum Dienstag bieten die „Kerbeborsch 6091“ ein abwechslungsreiches Programm. Von Stefan Weckbach

Wer am Wochenende in Weilbach unterwegs war, merkte schnell: Hier ist irgendwas los! Spätestens bei dem Versuch, mit dem Auto zur Weilbachhalle kommen, wo die Buden und Karussells standen, war schnell klar: Hier ist Kerb! Die aufgestellten Bänke füllten sich schnell, schließlich wurde mit „Die Unglaublichen“ ein aktueller Zeichentrickfilm gezeigt.

Hielt das Wetter freitags noch einigermaßen, schüttete es am Samstag zu Beginn des Kerbetanzes in Strömen. Daher fällt das Resümee des Kerbeborsch-Vereinsvorsitzenden Marcus Reif auch bis zum Sonntag nur eingeschränkt positiv aus: „Ganz ordentlich – für das Wetter.“ So schätzt Reif, dass beim Kerbetanz rund 200 Leute gekommen waren. 100 hätten es bei gutem Wetter mehr sein können, so der Vorsitzende weiter.

Schließlich hat die Band „Candies“ wieder für gute Stimmung gesorgt. Hoch erfreut war Marcus Reif, dass der Tanz reibungslos ablief. Ihren Teil dazu bei trugen vier Sicherheitsleute und die Polizei, die regelmäßig Streife lief.

Bei der Kerbeeröffnung am Samstagnachmittag schien noch die Sonne vom Himmel. Zunächst stimmten die 15 Kerbeborsch am Haus am Weilbach das Lied „Prost, prost Kameraden an“, ehe sie sich dann zum Kerbeplatz aufmachten. Dort erwarteten die Besucher mehrere Karussells, darunter ein Kinderkarussell und ein Auto-Scooter sowie verschiedene Buden. Die Weilbacher waren mit der Wahl des Veranstaltungsortes äußerst zufrieden: „Der Dorfmittelpunkt wird von den Weilbachern sehr gut angenommen“, freute sich Marcus Reif.

Auch zu dem Gottesdienst am Sonntagmorgen mit anschließendem Frühschoppen strömten zahlreiche Bürger. Eine „Schrecksekunde“ gab es beim Aufstellen des 23 Meter hohen Kerbebaums am Samstagmorgen. „Das erste Mal überhaupt ist uns die Spitze beim Einbiegen auf den Platz am Haus am Weilbach abgebrochen“, erzählte der stellvertretende Vorsitzende, Christoph Schelm. Doch konnte sie schnell fixiert und der Kranz mit der Puppe „Maria Krönchen“ angebracht werden.

Diesen Namen haben sich die 16- bis 18-jährigen Kerbeborsch genauso ausgedacht wie „Hans König I“ für ihren Hammel. Zwar benötigen die Kerbeborsch die Mehrheit der Einnahmen zur Finanzierung der Kerb.

Dennoch werden sie die Einnahmen vom Kaffee- und Kuchenverkauf am Sonntag Nachmittag der Kinderkrebshilfe Frankfurt spenden. „Die Kerb macht Spaß und ist geil.“ – Mit diesen kurzen Worten von Kerbeborsch Matthias Theis lässt sich die gute Stimmung, die unter den Kerbeborsch am Wochenende herrschte, wohl am treffendsten zusammenfassen. Diese werden sie auch heute und morgen haben, denn einige Programmpunkte stehen noch an: So stehen heute ein weiterer Frühschoppen und am Abend der Gickelschlag an. Außerdem gibt es eine Luftballonaktion, bei der eine Reise ins Legoland gewonnen werden kann, und Kerbehammel „Hans König I“ ist gespannt, wer ihn ersteigert.

 vom 18.08.2006

Gefeiert wird im Freien

Weilbacher Kerb: Die Festivitäten konzentrieren sich alle auf den Platz vor dem Haus am Weilbach – Der Kerbeplatz bleibt wie bisher vor der Weilbachhalle

WEILBACH. Gezähmt und frisch gewaschen wartet der schoko-braune Kerbehammel auf seinen Einsatz zur Weilbacher Kerb. Schon seit gut einer Woche hegen und pflegen die Kerbeburschen das bildschöne Tier und gewöhnen es so an die bevorstehenden Festtage.
Heute (18.) geht das Festwochenende mit einem Filmabend am Haus am Weilbach los. So wie in den vergangenen beiden Jahren werden auch 2006 wieder alle Veranstaltungen unter freiem Himmel im Ortsmittelpunkt stattfinden. Der Überraschungsfilm wird mit Einbruch der Dunkelheit gezeigt.

Am Samstag mühen sich die Kerbeburschen ab elf Uhr dann mit dem Aufstellen des Kerbebaumes ab, bevor um 16 Uhr die Kerb offiziell eröffnet wird. Die Karussells und Buden auf dem Rummelplatz in der Schulstraße werden dann auch längst ihre Pforten geöffnet haben. Ab 18.30 Uhr spielen die „Candies“ dann zum Open-Air-Kerbetanz vor dem Haus am Weilbach. Bis in die 50er Jahre gab es sogar bis zu sechs Kerbetänze während einer Weilbacher Kerb, doch diese zeiten sind längst vorbei. Der Eintritt zum Kerbetanz ist frei. Deshalb hoffen die „Kerbeborsch 6091“, die seit zehn Jahren die Kerb in Weilbach organisieren, auf reichlich Besucher, die mit ihrem Speisen- und Getränkeverzehr für Umsatz sorgen sollen, denn damit wird der Kerbetanz finanziert.

Um 9.30 Uhr findet nach lang durchfeierter Nacht am Sonntag ein ökumenischer Gottesdienst am Haus am Weilbach statt, wo sich der Frühschoppen mit der Band „Funtastic“ anschließt. Ab 13 Uhr gibt es den Kerbekaffee, dessen Einnahmen traditionell der Frankfurter Kinderkrebshilfe zu Gute kommen.

Der Wochenbeginn setzt sich mit einem weiteren Frühschoppen ab 10 Uhr am Haus am Weilbach fort, wo am Abend ab 18 Uhr auch das bewährte Fleischwurstessen und Gickelschlagen stattfinden wird. Erst am Dienstag werden die Feiernden langsam wieder zur Ruhe kommen, denn dann steht nur noch die Beerdigung der Kerb auf dem Programm. 14 der rund 120 Mitglieder der „Kerbegesellschaft 6091„ werden als „aktive“ Kerbeborsch die Weilbacher Kerb mit Schärpe und Kappe am bevorstehenden Wochenende präsentieren. Vier der jungen sechzehn- bis achtzehnjährigen Jungs werden zum ersten Mal als Kerbeborsch fungieren. Für alle anderen ist es bereits der zweite oder sogar der dritte Auftritt als Kerbeborsch.

 vom 16.08.2006

Kino, Kerbetanz und Gickelschlag

Weilbach. Die elfte Kerb im zehnten Jahr der Kerbeborsch 6091 Weilbach – die als Gesellschaft dieses Jahr das erste „runde“ Jubiläum begehen – wird von Freitag, 18. August, bis Dienstag, 22. August, gefeiert. Im März veranstaltete der Verein deshalb ein Rockkonzert mit den Rodgau Monotones und den Quietschboys, das mit vielen Besuchern ein gelungener Einstand in das Jubeljahr gewesen ist.Insgesamt 15 Kerbeborsch stehen am Wochenende im Mittelpunkt der Weilbacher Kerb. Kerbevadder Pascal Schäfer hat seine Aktiven schon seit Wochen mit Gesang und Äppler auf die Kerb vorbereitet und verspricht eine Kerb im Weilbacher Ortskern, „die ihresgleichen sucht“.
Am Freitagabend starten die Kerbeborsch 6091 mit einen Kinoabend und einem Überraschungsfilm ins Kerbe-Wochenende. Gleich am Samstagmorgen geht es in den Wald zum Kerbebaum holen, der gegen 11 Uhr am Haus am Weilbach aufgestellt wird. Um 16 Uhr ist die offizielle Kerbeeröffnung und um 19 Uhr beginnt der Kerbetanz am Haus am Weilbach mit der Musikgruppe „Die Candies“. Um die Anwohner nicht zu ehr mit Lärm zu strapazieren, endet die Musikdarbietung gegen Mitternacht. Am Sonntag freuen sich die Kerbeborsch auf den ökumenischen Gottesdienst, der um 9.30 Uhr beginnt. Anschließend laden die Kerbeborsch zum Frühschoppen ein. Zum Gickelschlag sind für Montag, 17 Uhr, alle Interessenten eingeladen. Dazu gibt es Fleischwurst und Getränke. Die Verbrennung der Kerb wird am Dienstag um 20 Uhr mit einem Fackelzug eingeleitet. (meh)


vom 15.08.2006

Mit vielen traditionellen Höhepunkten

Weilbacher Kerb vom 18. bis 22. August/Livemusik am Samstag und Sonntag/15 Kerbeborsch.

WEILBACH Mit einem Filmabend startet am Freitag (18.) die Weilbacher Kerb. Bis Dienstag (22.) wollen die Veranstalter, die „Kerbeborsch 6091 Weilbach“, den Besuchern erneut ein abwechslungsreiches Programm bieten. Als Kerbevadder amtiert bereits zum zweiten Mal der 18-jährige Pascal „Pasi“ Schäfer, der das dritte Jahr bei den Kerbeborsch aktiv ist. Insgesaqmt 15 Kerbeborsch haben das Programm auf die Beine gestellt, Neuzugang Tobias Press ist noch nicht im Kerbeheft erwähnt. Stattfinden werden die Festlichkeiten, wie schon im vergangenen Jahr, im alten Ortskern am „Haus am Weilbach“ in der Frankfurter Straße.
Los geht es schon Freitagabend (18.) um 19 Uhr mit einem Open-Air-Kino. Der Überraschungsfilm wird allerdings erst bei Einbruch der Dunkelheit gezeigt.

Am Samstag (19.) um 11 Uhr soll der obligatorische Kerbebaum aufgestellt werden, während um 16 Uhr die Kerbeeröffnung stattfinden soll. Ab 18.30 Uhr wird dann beim Kerbetanz mit der Band „Candies“ am „Haus am Weilbach“ bis in die späten Abendstunden weiter gefeiert. Um die Geduld der Anwohner nicht über die Maßen zu strapazieren, endet die Musik gegen Mitternacht. Die Band spielt ab 19 Uhr; der Eintritt ist frei.

Das Programm am Sonntag (20.) wird um 9.30 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst auf dem Kerbeplatz beginnen. Anschließend können die Frühschoppenbesucher ab 10.30 Uhr der Liveband „Funtastic“ lauschen. Weiter geht es um 12.30 Uhr mit der traditionellen Hammelversteigerung, bevor um 13 Uhr Kerbekaffee mit Luftballonaktion (ab 16 Uhr) zu Gunsten des Vereins „Kinderkrebshilfe Frankfurt“ beginnt. Der Kneipenumzug soll um 20 Uhr starten.

Der alljährliche Frühschoppen der Kerbeborsch beginnt am Montag (21.) um 10 Uhr. Der beliebte „Gickelschlag“ mit traditionellem Fleischwurstessen findet ab 18 Uhr am „Haus am Weilbach“ statt, bewirtet wird bereits ab 17 Uhr.

Die Beerdigung der Kerb mit Fackelzug am Dienstagabend (22.) um 20 Uhr soll das fünftägige Fest beenden.

Auf den traditionellen Kerbeumzug müssen die Besucher 2006 leider schon im zweiten Jahr verzichten. „Wir würden den Umzug gerne wieder stattfinden lassen, allerdings bräuchten wir dazu mehr Unterstützung,“ macht Marcus Reif von den Kerbeborsch 6091 Hoffnung.

Wer gute Einfälle hat und sich nicht zu schade ist, tatkräftig bei der Umsetzung für die Kerb 2007 mitzuhelfen, darf sich gerne an die „Kerbeborsch 6091 Weilbach“ wenden.

Nähere Informationen gibt es unter www.kerbeborsch.de.