Wer bietet mehr? Moderator Mike Reichert (mit Mikrofon) und Kerbevadder Steffen Einweck (mit weißer Schürze) bei der Versteigerung des Hammels auf dem Weilbacher Kerbeplatz.Foto: Reuß

Wer bietet mehr? Moderator Mike Reichert (mit Mikrofon) und Kerbevadder Steffen Einweck (mit weißer Schürze) bei der Versteigerung des Hammels auf dem Weilbacher Kerbeplatz. Foto: Reuß

Hammeltausch und Giggelschlag: „Es war grandios“

Das Finale der Weilbacher Kerb hatte es in sich. An der Suche nach einem Tonkrug beteiligten sich alte Bekannte.

Weilbach. Man nehme einen Dreschflegel, einen leeren Tonkrug, eine Augenbinde und jede Menge aufgestachelte Zuschauer. Das Ergebnis ist ein Finale der Weilbacher Kerb, das kein Unterstützer der Traditionsveranstaltung mehr missen möchte. Seit Jahren gehört der Giggelschlag zu den Höhepunkten des Volksfestes, und auch diesmal lockte die Gaudi zahlreiche Zuschauer an.

Die kuriose Situation aus dem Vorjahr, als der Bembel in den Händen von Kerbevadder Marcel Schäfer zerbrach, war allerdings schwer zu toppen. Die diesjährige Besonderheit war ein heftiger Regenschauer – das Publikum blieb trotzdem, um die Entscheidung mitzubekommen.

Nur knapp verfehlt

Obwohl es der Wettergott nicht gut mit dem Giggelschlag meinte, gaben die drei von den Kerbeborsch bestimmten Teilnehmer alles: Sowohl Ortsvorsteher Thomas Schmidt (CDU) als auch Heiko Dörrhöfer – Kerbevadder des Jahres 1993 – verfehlten den Krug nur knapp. Der Siegestreffer gelang schließlich dem Flörsheimer CDU-Vorsitzenden Marcus Reif, der bis zum Vorjahr auch an der Spitze des Weilbacher Kerbevereins Kerbeborsch 6091 gestanden hat.

Trotz des Regenschauers blieben fast alle Besucher auf dem Kerbeplatz vor dem „Haus am Weilbach“ und griffen bei der anschließenden Hammelversteigerung ordentlich in die Brieftasche. Der frühere Kerbevadder Mike Reichert moderierte die Auktion, während die Kerbeborsch mit ihren Mützen von Tisch zu Tisch eilten, um das Geld einzusammeln.

Amerikanisches Vorbild

Die Versteigerung wurde nach amerikanischem Vorbild durchgeführt. Dies bedeutete, dass jeder Bieter sofort zwei Euro für sein Gebot abgeben musste. Das finale Gebot kam beim Stand von 1050 Euro. Patrick Hochheimer, der den Hammel auch schon im Vorjahr ergattern konnte, warf die letzten zwei Euro in eine Mütze.

Hochheimer konnte übrigens froh sein, dass er einen Hammel mit nach Hause nehmen durfte. Kerbeborsch eines früheren Jahrgangs hatten das Tier nämlich zunächst entwendet und gegen eine Ziege ausgetauscht. Kurz vor der Versteigerung gaben die Entführer Tobias jedoch wieder zurück. Es ist nicht auszuschließen, dass dabei ein hochprozentiges Lösegeld im Spiel war.

Die Kerbeborsch 6091 sind mit dem Verlauf des Festes voll zufrieden. „Es war grandios“, sagte sogar der Vorsitzende Hendrik Schmidt. Der Festplatz sei gut besucht gewesen, und es habe weder Schlägereien noch Beschwerden der Anwohner gegeben.

Die Kerbeborsch spendeten 444 Euro aus den Einnahmen des Kuchenverkaufs an die Kinderkrebshilfe Frankfurt. Für 2014 plant der Verein bereits vor der Kerb eine besondere Veranstaltung: Am 26. Juni soll es ein Seifenkistenrennen am Erbsenberg geben. Eine Seifenkiste in den Farben lila und gelb präsentierten die Kerbeborsch bereits während des Festes. sas

Quelle: Höchster Kreisblatt vom 22. August 2013

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