vom 08.12.2003

Unfall schockt Weihnachtsmarkt-Besucher

Weilbach. Es war richtig gemütlich – mit einem Glas Glühwein oder heißen Apfelsaft in der Hand zwischen den Ständen am Haus am Weilbach. Voraussetzung dafür war freilich eine winterfeste Kleidung. Denn wie immer, wenn die Gemütlichkeit Weilbach als Ausrichter zum Weihnachtsmarkt aufruft, sinkt das Thermometer bis an den Gefrierpunkt. Wenn sich die Besucher denn gut eingepackt hatten, stand einer oder zwei vergnüglichen Stunden auf dem Weilbacher Weihnachtsmarkt gestern nichts mehr im Wege.

Für eine Besucherin endete der Spaziergang jedoch im Krankenhaus. Als die blonde Frau mittleren Alters gegen 15.30 Uhr über die Fußgängerampel gehen wollte, wurde sie von einem Auto mit Darmstädter Kennzeichen erfasst. Wie die Polizei mitteilte, die – genauso wie der Notarzt und Rettungswagen – schnell in der Frankfurter Straße war, wurde der Autofahrer wahrscheinlich von der niedrig stehenden Sonne geblendet. Über die Verletzte, die auf einer Trage in den Rettungswagen gehoben wurde, konnte die Polizeibeamten keine weiteren Angaben machen, sie sei aber nicht lebensgefährlich verletzt, lautete die Nachricht. Die Rettungssanitäter hatten, als das Unfallopfer auf der Straße lag, das linke Bein der Frau geschient. Abgesehen von diesem Zwischenfall – den viele Weihnachtsmarkt-Besucher geschockt mitangesehen hatten – mit hoffentlich glimpflichem Ausgang, war die Gemütlichkeit Weilbach mit dem Verlauf des inzwischen etablierten Weihnachtsmarktes im Ortskern zufrieden. „Auch zur Mittagszeit, wenn es bisher sonst auch eine Stunde mal leer war, war der Platz gut voll“, freute sich Eva Tepper, die mit Gerd Sieber die Organisation übernommen hatte. Weil es in diesem Jahr nur noch insgesamt 14 Verkaufsstände gab, standen die Besucher nicht mehr so gedrängt wie in den vergangenen Jahren. Fünf Standplatz-Absagen hatte die Gemütlichkeit erhalten, teilweise wegen gesundheitlicher Probleme oder einfach wegen Personalmangels. Stundenlang in einer kalten Verkaufsbude stehen, dazu Stress und Hektik, dass möchten sich heute nicht mehr viele Vereinsmitglieder antun.

Um die Zukunft des Weihnachtsmarktes brauchen sich die Weilbacher dennoch keine Sorgen zu machen, signalisierten die diesjährigen Beschicker doch ihre Bereitschaft, auch im nächsten Jahr wieder dabei sein zu wollen. Neben dem katholischen Kindergarten waren von den Vereinen die Weilbacher Landfrauen, Kerbeborsch 6091, Freiwillige Feuerwehr und der Förderverein für das Weilbacher Glockenspiel, dessen Prunkstück, das Glockenspiel am Haus am Weilbach, stündlich Weihnachtsmelodien wie „Kling, Glöckchen, klingelingeling“ spielte, mit von der Partie.

Verkauft wurden vor allen Dingen warme Speisen und Getränke sowie Plätzchen und Weihnachtsdekoration. Der Förderverein für das Weilbacher Glockenspiel hatte eine lebendige Krippe mit Schafen aufgebaut und verloste Weihnachtsgänse. Für die passende Atmosphäre rund um das Haus am Weilbach sorgten neben dem Glockenspiel der Chor der Grundschule Am Weilbach sowie die Frankfurter Turmbläser. So war es denn auch richtig gemütlich im Weilbacher Ortskern – falls man entsprechende Winterkleidung trug. (rem)

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vom 10.03.2003

Kerbeborsche laden zum Fußballturnier

Weilbach. Der Weilbacher Kerbeborsche-Verein richtet am Samstag, 29. März, ein Fußballturnier in der Weilbachhalle aus. Das Turnier, an dem acht Mannschaften teilnehmen, beginnt um 15.30 Uhr. Im Anschluss sind alle Freunde der Kerbeborsche zu einer Abschlussparty eingeladen. (meh)

 

WEILBACH – Mehr als 350 Untermainstädter waren am Donnerstag zum traditionellen Bürgerempfang in die Weilbachhalle gekommen. Damit zeigten sie, dass der seit vergangenem Jahr praktizierte turnusmäßige Wechsel der Veranstaltungsorte bestens angenommen wird.Klick für mehr Bilder!

Von unserer Mitarbeiterin Alexandra Dehne

Aber nicht nur der Festakt zum Tag der deutschen Einheit war gut besucht, sondern ebenso nutzten viele das Familienfest, um das Essensangebot der Weilbacher Kerbeborsch zu probieren. Die kleineren Besucher konnten sich während des gesamten Vormittags beim Malen und mit einem Clown vergnügen. Für die musikalische Unterhaltung sorgten die Sängervereinigung Weilbach und im Anschluss der Flörsheimer Musikverein.

Der Festvortrag hatte diesmal die Zukunft der Schule im Jahre 2010 zum Thema. Zweiter Kreisbeigeordneter Michael Cyriax (CDU) sah die Ziele der Bildung in der Entwicklung der Persönlichkeit, der Teilhabe an der Gesellschaft und der Vorbereitung auf den Beruf. In jedem Falle seien die Eltern bei der Erziehung der Kinder gefragt, die Schule könne nur unterstützen.

Für die Zukunft seien sechs Punkte entscheidend: Zum einen bräuchten die Schulen mehr Freiheit bei den Entscheidungen, damit sie schneller auf den gesellschaftlichen Wandel reagieren könnten. Zum anderen müsse klar sein, dass jedes Kind ein Individuum sei und entsprechend seiner Fähigkeiten gefördert werden müsse. Als Drittes nannte Cyriax die Vermittlung von Werten wie Pünktlichkeit, Verlässlichkeit und Disziplin sowie gesellschaftlichen Respekt. An dieser Stelle sollten Eltern und Lehrer Vorbilder sein, wofür es zustimmend Applaus gab. In Hinsicht auf einen Beruf sei ein frühzeitiger Praxisbezug unabdingbar, aber es müsse ebenso Raum für Kreativität, Sportlichkeit und Fairness geben. Als letzten Punkt nannte der Kreisbeigeordnete die zunehmenden Betreuungsangebote an den Schulen, denn eine Erwerbstätigkeit beider Elternteile sei schon fast die Regel.

Während des Festaktes ehrten Bürgermeister Ulrich Krebs (CDU) und Stadtverordnetenvorsteher Anton Geisinger (CDU) wie immer verdiente Einwohner Flörsheims. So wurden Helmut Axthelm und Josef Hofmann von der Flörsheimer Schützengesellschaft 1906 für ihr langjähriges Engagement mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet.

Der Preis für bürgerschaftliches Engagement ging in diesem Jahr in der Kategorie Kultur an die ehemalige Klasse 4a der Riedschule. Die Kinder hatten gemeinsam mit ihrer Lehrerin Jennifer Quast ein Mosaik am Schuleingang gestaltet. Die darauf zu sehende Menschenkette ist mittlerweile zum Logo der Schule geworden. Die 500 Euro Preisgeld kommen der Schule zugute.

Buchgutscheine gab es für die besten Absolventen der Graf-Stauffenberg-Schule. Im Hauptschulzweig waren dies Dominik Bachmann und Tibor Anthes, im Realschulzweig Hanane Boufousan, Nina Brandt und Thorsten Batke, und das beste Abitur machten Sascha Berndt und Felix Heeg.

Stadtverordnetenvorsteher Anton Geisinger nutzte den Bürgerempfang, um für eine Partnerschaft mit der türkischen Stadt Güzelbahçe Werbung zu machen. Damit verbinde er die Hoffnung, dass es zu einem Entgegenkommen auch mit den in Flörsheim lebenden Türken komme, denn diese seien nicht mehr nur als Gastarbeiter in Deutschland, sondern „unsere alltäglichen Nachbarn“.