Auch der Brückenheilige ist in der Nähe des Hauses am Weilbach mit den Kerbefarben Lila-Gelb geschmückt. Fotos: Knapp

Auch der Brückenheilige ist in der Nähe des Hauses am Weilbach mit den Kerbefarben Lila-Gelb geschmückt. Fotos: Knapp

Neue Bar-Idee der Kerbeborsch wurde perfekt umgesetzt – Heute steht der Giggelschlag und die Hammelversteigerung auf den Programm

Den Platzmangel am Haus am Weilbach lösten die Kerbeborsch auf ihre Weise: Sie nutzten die Flächen am und über dem Gewässer.

Weilbach. Die Kerb und der Weilbach sind schon lange miteinander verknüpft. Das kleine Gewässer fließt vom Kerbeplatz am Haus am Weilbach zum Juxplatz an der Weilbachhalle. Der Weg am Bach ist die kürzeste Verbindung zwischen beiden Schauplätzen des Festes. Dort trifft man nicht nur regelmäßig Besucher, sondern hin und wieder auch den ein oder anderen singenden Kerbeborsch. In diesem Jahr kamen sich die Feiernden und der Weilbach sogar noch näher: Die Aktiven des ausrichtenden Vereins Kerbeborsch 6091 überdeckten einen Teil des Gewässer und bauten eine Cocktailbar über den Bach.

Neuer Feierort

Die Fläche vor dem Haus am Weilbach bot sich für die besondere Idee der Kerbeborsch an. Stufen führen vom Platz auf eine kleine Wiese hinab, in deren Mitte der Bach fließt. Die Aktiven des Kerbevereins legten diesen Bereich mit Schalbrettern aus, auf die sie Sperrholzplatten mit Rollrasen schraubten. Teilweise gruben sie die unteren Bretter im Boden ein, um Unebenheiten auszugleichen. Am Rand der neu geschaffenen Fläche, auf der Stehtische zum Verweilen einluden, bauten die Kerbeborsch ihre Theke auf. Das Ergebnis war ein völlig neuer Ort zum Feiern, an dem die Besucher die Kerb aus einer anderen Perspektive erlebten. Und: Der Kerbebaum wirkte von dem tieferen Standpunkt aus besonders groß.

Die Idee, eine Bar über den Bach zu bauen, gebe es schon länger, erklärte Christoph Schelm, stellvertretender Vorsitzener der Kerbeborsch 6091. Die Umsetzung verdanken die Aktiven einer Klausurtagung vor der Kerb, auf der sie die praktische Durchführung planten. Der Auslöser für die Idee war Platzmangel. Der Bereich vor dem Haus am Weilbach sei „nicht so riesig“, erläuterte Schelm. Eingeengt wird der Platz zusätzlich noch durch die große Bühne, auf der am Samstag die Gruppe „Spit“ zum Kerbetanz spielte. Von den Besuchern wurde die Bar über dem Wasser gut angenommen – und alle behielten trockene Füße. Deshalb kann sich Christoph Schelm vorstellen, den Bach in Zukunft wieder zu überbauen.

Aufbauarbeit hat geklappt

Der eintägige Aufbau der neuen Konstruktion habe überraschend gut geklappt, berichtete Kerbevadder Steffen Einweck (18), dessen Stimme zur Eröffnung der Kerb am Samstag bereits angeschlagen war. Er habe schon am Mittwoch beim Giggelschlag im Kindergarten und während des Aufbaus gesungen, erklärte der heisere junge Mann. Die Lieder der Kerbeborsch dürften ihm mittlerweile schon ins Blut übergegangen sein. Der Weilbacher ist nämlich bereits zum dritten Mal als Kerbeborsch aktiv. Seine Motivation sei es, die Tradition aufrecht zu erhalten, berichtet Steffen Einweck. „Es heißt immer, dass wir nur saufen – aber es ist auch viel Arbeit“, betont der Kerbevadder. Er führt in diesem Jahr 13 Traditionsverfechter an – darunter auch drei Mädchen. Seit die Kerbeborsch 6091 sich 1996 gründeten, wird die Weilbacher Kerb von Jungen und Mädchen gemeinsam gestemmt.

Als einziges Kerbemädel würde sie wahrscheinlich nicht mitmachen, erklärte die 19 Jahre alte Frauke Murray. Zusammen mit ihren beiden Mitstreiterinnen mache es ihr aber Spaß. „Es sollten aber auf keinen Fall mehr Jungs sein als Mädels“, betonte die junge Frau lachend. Laut Christoph Schelm waren sowohl der Traditionsabend am Freitag, als auch der Kerbetanz am Samstag sehr gut besucht. Beschwerden der Anwohner habe es nicht gegeben.

Heute geht das Programm um 18 Uhr mit dem Giggelschlag und der anschließenden Hammelversteigerung weiter.c(Sascha Kröner)

Quelle: Höchster Kreisblatt vom 19. August 2013

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